Stephan Engelhardt
Szene des Begehrens
Das Kunstwerk als intersubjektiver Spielraum libidinöser Projektionen
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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
521 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
ISBN-13: 978-3-8379-3060-3, Bestell-Nr.: 3060
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837977707Wer Kunstwerke betrachtet, nimmt ein Gegenüber wahr, erspürt die
Anwesenheit des eigenen Begehrens und wird Teil eines symbolischen
Geschehens. Mit dieser Grundannahme verbindet Stephan Engelhardt
Kunst und Psychoanalyse und leuchtet künstlerische Prozesse der
Welterfahrung aus – verfolgt Spuren ihrer fruchtbaren Anwendung für
die therapeutische Praxis.
In Werkbetrachtungen von Raffael bis Beuys schärft der Autor den
Blick für Spiel- und Möglichkeitsräume des Kunstwerks, das die
Wahrnehmung von Ich und Welt dynamisch verwandelt und Differenz und
Andersartigkeit ausbuchstabiert. Die »Szene des Begehrens« wird zum
Ausgangspunkt einer Interaktion von Betrachtenden, Kunstschaffenden
und Gesellschaft und erzählt von neuen Perspektiven des
ästhetischen Erlebens.
Inhaltsverzeichnis
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I Terminologische Annäherungen:
Kunstwerk und psychoanalytische Methode
1 Das Kunstwerk als Konstruktion und Symbolsystem
1.1 Das kunsthistorische Narrativ, die Konstruktion des Begriffes
des künstlerischen Objektes und seine Erzählung
1.2 Das Begehren des betrachtenden Subjektes, der Ort der
Erinnerung und das sprachliche Konstrukt der Erinnerung
2 Das Kunstwerk im Spannungsfeld von Erinnerung, Konflikt und
Beziehungserfahrung
2.1 Das Übergangsobjekt und die Neubesetzung des Inzestobjektes –
die prähistorische und ägyptische Kunst
2.2 Das Sichtbar-Werden des Fremden – das Kunstwerk als
überarbeitete Erinnerung zwischen Dissoziation und Assoziation
2.3 Hieronymus Boschs Hölle – das Sadistische und Masochistische im
Bild
2.4 Die Madonna – Raffaelo Santi und Leonardo da Vinci
2.5 Caravaggio oder die Bestrafung der Väter
II Dialog und Überformung: Kunst, Literatur und Philosophie
am Beginn der Psychoanalyse
1 Das Kunstwerk als psychosoziale Topografie im Geist einer
Epoche
1.1 Die Konstruktion des Subjektes – Der deutsche Idealismus, die
Romantik, Nietzsche und die Sezession
1.2 Das Subjekt – narzisstischer Triumph und existenzielle
Krise
1.3 Schopenhauer – Die Welt als Wille und Vorstellung
1.4 Hans Makart: Der Triumph der Inszenierung und die
Rekonstruktion einer psychosozialen Topografie
1.5 Die Psychoanalyse als die Fortsetzung der Kunst und der
Philosophie mit anderen Mitteln
1.6 Klimt – die Konzeption des Triebes in der Kunst des Fin de
Siécle
2 Das Kunstwerk als psychischer Automatismus
2.1 Surrealismus – das Subjekt des Begehrens und der Andere
3 Conclusio I
III Performanz und psychosoziale Wende: Theorie
und Kunstavantgarde nach 1945 und die intersubjektive
Szene
1 Das Kunstwerk als sich inszenierende Szene
1.1 Die Szene des Traumas und das performative Subjekt
1.2 Happening und Fluxus
1.3 Der Wiener Aktionismus
1.4 Joseph Beuys: Die Szene hinter der Szene
1.5 Marina Abramović: Performativität und Präsenz
2 Conclusio II
2.1 Beuys und der tote Hase: Erste Triade der performativen
Szene
2.2 Balkan Baroque: Marina Abramović und die zweite Triade der
performativen Szene
2.3 Günter Brus: Symbolische Wunden – die Szene des Begehrens
2.4 Marina Abramovićs Rhythm 0: Die Szene als rätselhafte
Botschaft
2.5 Die vier Ebenen der Wahrnehmung der performativen Szene
2.6 Das Subjekt des performativen Prozesses
2.7 Die Krise der Zeichen und das Spektakel
2.8 Die Krise der Zeichen – das Spektakel ersetzt die Szene
2.9 Die Krise der Zeichen – die Krise des Subjektes
Eine neue Form künstlerischen Erlebens – Nachwort
Der dionysische Moment – Die Bakchen im Burgtheater
Die Agonie der Macht
Der Aufruhr und die Mania
Über Macht und Sex
Der Tod des Autors und die Erschaffung des performativen
Subjekts
Das performative Subjekt und der dritte Körper
Dank
Abbildungsnachweise
Literatur
Rezensionen
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Deutsches Ärzteblatt PP Heft 11, November 2022
Rezension von Georg Franzen
»Dem Autor ist es gelungen, in seinem Buch den komplexen Zusammenhang von Ästhetik, Kunstgeschichte, Imagination und Psychoanalyse darzustellen. Er lädt die Leserinnen und Leser dazu ein, in den Beziehungsraum des Kunstwerkes einzutauchen und daran teilzuhaben…«