Linde Salber, Armin Schulte (Hg.)
Traum Träume Träumen
Zeitschrift Zwischenschritte 1/2001
Zwischenschritte 2001, Jg. 19
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Zeitschrift: Zwischenschritte
Verlag: Psychosozial-Verlag
166 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6120-9, Bestell-Nr.: 120
Psychologisches Denken fängt schon weit vor wissenschaftlichen
Erklärungen an. Es beginnt mit Fragen, die umräumen, was wir bisher
gehört und gesehen haben; mit Bildern, an denen wir uns
Zusammenhänge im Alltag verständlich machen; mit einem Interesse an
der Vielfalt und den Verwandlungsmöglichkeiten der
Wirklichkeit.
Dieses Interesse sollte sich auch eine wissenschaftliche
Psychologie nicht nehmen lassen. Viele psychologische Erklärungen
wirken so langweilig, weil sie die Zusammenhänge, in denen wir
leben und erleben, in isolierte Kästchen packen wollen.
Denn der Versuch, sich dem Seelischen zu nähern, gelingt dort, wo
man es nicht scheut, sich mitten unter die Dinge des Alltags zu
begeben. Eine psychologische Morphologie richtet ihr Tun an der
Vielfalt der Wirklichkeit aus und spürt der Logik seelischer
Prozesse mit System und Methode nach.
Folgt man beschreibend den Phänomenen kann das Vertraute plötzlich
fremd werden und Wesentliches erscheint, wo man es am wenigsten
vermutet: in den Formen und Kulturen unseres Alltags.
Die Zeitschrift »Zwischenschritte« will für eine solche
»unordentliche« Psychologie werben, wie sie erstmals vor hundert
Jahren von Tiefenpsychologen und Gestaltpsychologen in den Blick
gerückt wurde. Ihre Erfahrungen wurden von Wilhelm Salber zu einem
Konzept ausgebaut, das die Wirklichkeit des Seelischen an Stellen
aufsucht, an denen die moderne Psychologie immer noch vorbeizusehen
scheint: den Zusammenhängen des Alltagslebens, den Wirkungssystemen
des Films und der Werbung, den Entwicklungen der Kunst. Unter dem
Stichwort einer »Morphologie« des seelischen Geschehens verfügt sie
über ein differenziertes Erklärungssystem, das einer ästhetischen
Auffassung der Wirklichkeit näher steht als dem »nüchternen« Blick
einer positivistischen Stillegungs-Psychologie.
Die Ergebnisse morphologischer Forschung werden seit zwanzig Jahren
in der einmal jährlich erscheinenden Zeitschrift »Zwischenschritte«
veröffentlicht. Anders als andere psychologische Zeitschriften
arbeiten die »Zwischenschritte« mit dem Zusammenspiel von Text und
Bild als zwei Formen des Vertrautwerdens mit den Phänomenen des
Alltags. Das entspricht nicht nur dem Bildcharakter der seelischen
Realität, sondern öffnet die Psychologie zudem für den Blick einer
interessierten Öffentlichkeit.