Karoline Tschuggnall
Sprachspiele des Erinnerns
Lebensgeschichte, Gedächtnis und Kultur

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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
171 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im August 2004
ISBN-13: 978-3-8980-6337-1, Bestell-Nr.: 337
Das Buch referiert und diskutiert psychologische Ansätze, die
bislang im deutschsprachigen Raum wenig bekannt sind: die
Diskurspsychologie und die Kulturpsychologie Jerome Bruners.
Zugleich zeigt es anhand der Analyse dreier autobiografischer
Erzählungen, wie sich diskurs- und kulturpsychologische
Überlegungen in konkrete empirische Fragestellungen übersetzen
lassen.
Die Autorin hat mit drei Frauen – Großmutter, Mutter und Tochter –
biografische Interviews geführt.
Wie arbeitet sie an ihren Lebenserinnerungen mit? Wie sind die
autobiografischen Erinnerungen mit den Erzählungen der anderen
Familienmitglieder verflochten? Und wie sind sie eingebunden in
eine Kultur des Erzählens?
Das Buch geht diesen Fragen nach. Gestützt auf Erkenntnisse der
Gedächtnis-, Diskurs- und Kulturpsychologie sowie der neueren
sozialwissenschaftlichen Biografieforschung zeigt es, wie
Lebensgeschichten im Dialog entstehen.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Danksagung
Einleitung
Erstes Kapitel
Die Gegenwart der Vergangenheit.
Zum Verhältnis von Gedächtnis, Sprache und Kultur
1. »Bedeutung« als Schlüsselkonzept psychologischen Denkens
2. »Memory talk« – wie Erinnerungen entstehen
3. Der autobiographische Prozess
Zweites Kapitel
Erinnern als kommunikative Praxis
1. Gelebte und erzählte Geschichten
2. Probleme des »narrativen Interviews«.
Anmerkungen zu einer Forschungspraxis
3. Zur gemeinsamen Konstruktion einer biographischen
Erzählung
Drittes Kapitel
»Ich« im autobiographischen Erzählen
1. Der autobiographische Pakt
2. Modus der Rede, Modus der Schrift
3. »Ich« als deiktischer Ausdruck oder:
Was tue ich, wenn ich »ich« sage?
4. Die »These der doppelten Indexikalität«
Viertes Kapitel
Die anderen im autobiographischen Erzählen
1. »Intertextualität« und Lebensgeschichte
2. Zur Alltagspsychologie von »Wahrheit« und »Lüge«
Rück- und Ausblick
Anhang
Transkriptionsregeln
Kontextualisierungshinweise
Rezensionen
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Archiv für Sozialgeschichte 48, 2008
Rezension von Malte Thießen
»Die langjährige Mitarbeiterin in Welzers Projekten zur Tradierungsforschung erkundet in ihrer Dissertation das autobiografische Gedächtnis an Forschungsinterviews, die sie mit drei Angehörigen einer Familie geführt hat. Obgleich das Ausmaß ihrer Theoriebildung in einem gewissen Missverhältnis zu deren Anwendung auf das empirische Material steht, ist Tschuggnalls Methodenmix aus Kultur-, Diskurs- und narrativer Psychologie ungemein aufschlussreich…« [mehr]