Andreas Jacke
Écriture féminine im internationalen Film
Margarethe von Trotta, Claire Denis, Chantal Akerman und Sofia Coppola
EUR 44,90
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
400 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2022
Erschienen im April 2022
ISBN-13: 978-3-8379-3149-5, Bestell-Nr.: 3149
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837978377Mit einem Interview mit Margarethe von Trotta und einem Nachwort von Lutz Ellrich
Das internationale Kino ist noch immer stark von Blickwinkeln und
thematischen Fragestellungen männlicher Regisseure geprägt. Mit
zunehmendem Einfluss feministischer Bewegungen aber erweitern sich
Spektrum und Weltwahrnehmung einer Kinolandschaft, deren
Filmemacherinnen gleichsam als Pionierinnen vielfältige
Schreibweisen des Weiblichen hervorgebracht haben.
Der Filmwissenschaftler Andreas Jacke spürt anhand des Begriffs der
Écriture féminine (Hélène Cixous) einer genuin weiblichen
Handschrift der Regisseurinnen Margarethe von Trotta, Claire Denis,
Chantal Akerman und Sofia Coppola nach. Unter psychoanalytischen,
religionsphilosophischen und filmwissenschaftlichen Gesichtspunkten
eröffnet er ein weites Panorama umfassender Zugänge zu relevanten
Filmen der Regisseurinnen, die auf unterschiedlichste Weise an der
Auflösung einer phallogozentrischen Weltsicht und Bildsprache
arbeiten. Im Dialog von Filmwissenschaft, Psychoanalyse und
Feminismus wird so ein dezidiert neuer und andersartiger
Gegenentwurf zum männlichen Kino möglich, den die Künstlerinnen
ambitioniert vorantreiben.
Mit einem Interview mit Margarethe von Trotta und einem Nachwort
von Lutz Ellrich
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Einleitungen
Hélène Cixous, die Revolte einer
Écriture féminine
Écriture féminine im Film und ProQuote Film
1 Die Negativität des Eindringlings: Claire
Denis
1.1 Warum Claire Denis und nicht Kathryn
Bigelow? – Chocolat (1988) und J’ai pas
sommeil (1994)
1.2 L’Intrus (2004): Der herzlose Mann und der getötete
Sohn
1.3 Gehaltvolle Männerbilder: Beau Travail (1999), 35
rhums (2008) und High Life (2018)
1.4 Das sexuelle Tabu – Suddenly, Last Summer
(1959)
1.5 Philosophie: Was ist das christliche Berühren? Trouble
Every Day (2001) – Claire Denis und Jean-Luc Nancy
2 Die depressive Mutterbindung: Chantal
Akerman
2.1 Cixous’ und Akermans feministische
Auseinandersetzung mit der Mutter
2.2 My mother laughs: Jeanne Dielman (1975) und Saute
ma ville (1968)
2.3 Die Formgeneriert den Inhalt: D’Est (1993) und
Hôtel Monterey (1973)
2.4 Der mütterliche Wohnraum: La Chambre (1972) und No
Home Movie (2015)
2.5 Nomadentum: Les Rendez-vous d’Anna (1978)
2.6 Philosophie: Ein ethisches Bildkonzept – Chantal Akerman
und Emmanuel Levinas
2.7 Ein Beispiel: Die unmögliche Beherrschung des Anderen in La
Captive (2000)
2.8 Vergleich: Kolonialträume – Apocalypse Now (1979)
und La folie Almayer (2011)
3 Die politische Ethik der Schwestern: Margarethe von
Trotta
3.1 Eine Ethik des Frauenfilms: Das zweite
Erwachen der Christa Klages (1978)
3.2 Doppelgängerinnen und Persönlichkeit
3.3 Der Wunsch nach Symbiose: Schwestern oder Die Balance des
Glücks (1979)
3.4 Kritik der Gewalt: Die bleierne Zeit (1981)
3.5 Der Schrecken der männlichen Eifersucht: Heller Wahn
(1983)
3.6 Gegen das Männerkino: Ich bin die Andere (2006) und
Die abhandene Welt (2015)
3.7 Die drei großen Biopics als Geschichte der Frau
3.8 Vom Nutzen und Nachteil der Historie: Jahrestage
(2000) und Rosenstraße (2003)
3.9 Philosophie: Ingmar Bergman und ein ungelöstes protestantisches
Schuldgeständnis
3.10 Vergleich: Geschlechtsspezifische Narrative –
Jahrestage und Die Blechtrommel
3.11 Interview mit Margarethe von Trotta
4 Die Vater-Tochter: Sofia Coppola
4.1 Die
Waffen der jungen Frauen: The Virgin Suicides (1999)
4.2 Die Vater-Tochter-Bindung: Lost in Translation
(2003)
4.3 For your pleasure: Die Königin ist sexy – Marie
Antoinette (2006)
4.4 Nur Älterwerden oder doch noch Eltern werden? –
Somewhere (2010)
4.5 Femininer Starkult: Im Kleiderschrank von Paris Hilton –
The Bling Ring (2013)
4.6 Vergleich: Zweimal Western? – The Beguiled (1971)
und The Beguiled (2017)
4.7 Philosophie: Die katholische Familie
5 Resümee: Vier verschiedene Formen von Bildkonzept und
Storytelling
Schau-Plätze feministischer
Schrift
Nachwort
Lutz Ellrich
Literatur
Filme
Rezensionen
[ einblenden ]
Deadline. Das Filmmagazin, #94, Juli 2022
Rezension von Marcus Stiglegger
»Es finden sich zahlreiche gelungene und inspirierende Ansätze in diesem Buch, und wenn man die Prämisse akzeptiert, ist die Argumentation durchaus nachvollziehbar…«
www.hhprinzler.de
Rezension von Hans Helmut Prinzler
»Detailliert wird in den jeweiligen Filmen die weibliche Handschrift entziffert. Der Autor verfügt über beachtliche Kenntnisse der Filmwissenschaft, der Psychoanalyse und des Feminismus, die er konkret und gut verständlich vermitteln kann. Es gibt keine Abschweifungen ins theoretische Nirgendwo. Deshalb ist die Lektüre spannend…«