Sandra Konrad
»Jeder hat seinen eigenen Holocaust«
Die Auswirkungen des Holocaust auf jüdische Frauen dreier Generationen. Eine internationale psychologische Studie

EUR 29,90
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Buchreihe: Haland & Wirth
Verlag: Psychosozial-Verlag
444 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im August 2007
ISBN-13: 978-3-8980-6801-7, Bestell-Nr.: 801
Dieses Buch verdeutlicht am Beispiel von jüdischen Frauen dreier
Generationen aus Europa, Israel und den USA die bis heute
anhaltenden Auswirkungen der Holocaust-Traumatisierungen. Im Rahmen
von neun Familienportraits stellt die Autorin die Persönlichkeiten
und die Lebenswege von weiblichen Holocaust-Überlebenden, deren
Töchtern und Enkeltöchtern dar. Themen wie Heimatlosigkeit, die
Beschädigung des Sicherheitsgefühls und existenzielle Ängste ziehen
sich wie ein roter Faden durch alle Generationen und alle
Nationalitäten. Besonders die in Deutschland lebenden Jüdinnen sind
bis in die Enkelgeneration in ihrer Identität tief erschüttert.
Durch die bewegenden Einzel- und Familienportraits gelingt es der
Autorin, die transgenerationale Macht von Gewalt und Entwurzelung,
aber auch die beeindruckenden Bewältigungsleistungen der Frauen
anschaulich zu vermitteln. Darüber hinaus bietet das Buch einen
umfassenden Überblick über transgenerationale Tradierungsprozesse
und die internationale psychologische Holocaust-Forschung.
Die diesem Buch zugrunde liegende Dissertation wurde mit dem
Joseph-Carlebach-Preis 2006 ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Vorwort
1. Einleitung
2. Stand der Forschung
2.1. Das Trauma der Verfolgung
2.1.1. Überlebende des Holocaust und die Auswirkungen traumatischer
Erfahrungen
2.1.2. Traumatisierung in der Adoleszenz
2.1.3. Bewältigung in der Nachkriegszeit
2.2. Transgenerationale Auswirkungen des Holocaust
2.2.1. Psychodynamik zwischen Überlebenden und ihren Kindern und
die Psychopathologie der zweiten Generation
2.2.2. Diskussion zur Psychopathologie der zweiten Generation
2.2.3. Die dritte Generation
3. Theorie und Terminologie der transgenerationalen
Tradierungsprozesse
3.1. Psychoanalytisches Modell der Übertragung von
Traumata
3.1.1. Direkte spezifische Transmission
3.1.2. Indirekte generelle Transmission
3.2. Familientherapeutische Erklärungsversuche der Übertragung von
Traumata am Beispiel von Rupperts Modell von Bindung und Trauma
3.3. Allgemeine familientherapeutische theoretische Modelle im
Hinblick auf die Mehrgenerationenperspektive
3.3.1. Loyalität im mehrgenerationalen Familiensystem
3.3.2. Delegation
3.4. Diskussion der Theorie
4. Forschungsdesign und Methoden
5. Verlauf der Untersuchung
6. Falldarstellungen und Familienportraits
6.1. Generationenportrait A.
6.1.1. Hannah, erste Generation: »Man hat uns nirgends gerne
gehabt. Und jetzt hat man uns auch nicht gerne.«
6.1.2.
Judith, zweite Generation: »Es [der Holocaust] wird immer ein
Thema sein.«
6.1.3. Esther, zweite Generation: »Ich
WILL nicht leiden.«
6.1.4. Tamara, dritte Generation:
»Ich möchte so gerne eine Heimat haben.«
6.1.5.
Carlotta, dritte Generation: »Ich fühle mich eher als Jüdin als
als Deutsche.«
6.1.6. Mehrgenerationale Familienanalyse
6.2. Generationenportrait B.: »Das Gute hat keine Grenzen. Das
Schlechte hat keine Grenzen.«
6.3. Generationenportrait C.:
»Die Wurzeln sind nicht mehr da.«
6.4.
Generationenportrait D.: »Das Trauma und die Angst wurde
weitervermittelt.«
6.5. Generationenportrait E.:
»Everybody has one’s own Holocaust.«
6.6.
Generationenportrait F.: »Basically, all people are good at
heart.«
6.7. Generationenportrait G.: »In a way, for my
family, the United States was the promised land.«
6.8.
Generationenportrait H.
6.8.1. Rosa: »Ich hab nie die Hoffnung verloren. Solange man
kämpfen kann, muss man kämpfen.«
6.8.2. Ilaria: »Was
hab ich für ein Glück, dass ich auf der anderen Seite geboren
bin.«
6.8.3. Isabella: »Also, was Gefühlsbetontheit
angeht, bin ich auf jeden Fall der Chef hier.«
6.8.4.
Mehrgenerationale Familienanalyse
6.9. Generationenportrait I.
6.9.1. Theresia: »Ich WILL vergessen, was man mir Schlimmes
angetan hat. (…) Ich will keinen Hass in ihre Seelen
setzen.«
6.9.2. Ruth: »Um Gottes Willen, die Seele kann
man nicht versichern.
6.9.3. Rabea: »Ich kann denken,
ich bin jüdisch und ich kann denken, ich bin
deutsch.«
6.9.4. Mehrgenerationale Familienanalyse
7. Diskussion der Ergebnisse
7.1. Migrationsprozesse und deren transgenerationale
Auswirkungen
7.1.1. Lebensortwahl
7.1.2. Heimat
7.1.3. Integration in der Emigration und der Verlust der
Muttersprache
7.2. Individueller und familiärer Umgang mit der
Verfolgungsvergangenheit
7.2.1. Familiärer Umgang mit der Vergangenheit: Die Vor- und
Nachteile des Schweigens
7.2.2. Individuelle Auseinandersetzung mit dem Holocaust
7.3. Die Folgen des Holocaust
7.3.1. Transgenerationale Psychodynamik
7.3.2. Die Auswirkungen der Holocaust- Traumatisierungen:
Langzeitfolgen für die Überlebenden und deren Nachkommen
7.3.3. Transgenerationale Beeinträchtigung des
Sicherheitsgefühls
7.3.4. Individuelle und transgenerationale Werte, Ressourcen und
Bewältigungsstrategien
7.4. Die Bedeutung des Judentums bzw. der jüdischen Identität
7.4.1. Judentum und Loyalität
7.4.2. Jüdische Identität
8. Literaturverzeichnis
Rezensionen
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Radio Bremen Studio Nordwest / Nordwestradio
»Gewalt und Entwurzelung – Auswirkungen von Traumata. Das ›Studio Nordwest‹ thematisiert die Erfahrungen von jüdischen Frauen dreier Generationen nach…« [mehr]
WeiberDiwan, Herbst-Winter 07, S. 24
Rezension von Gudrun Hauer
»Die deutsche Psychologin und Psychotherapeutin Sandra Konrad hat in ihrer als Buch veröffentlichten Dissertation ›Jeder hat seinen eigenen Holocaust‹ die transgenerationalen Erfahrungen jüdischer Frauen untersucht – mit der Methode von neun ausführlichen Familienporträts. Zugleich arbeitet die Autorin sehr eindringlich die jeweils sehr unterschiedlichen Überlebensstrategien der weiblichen Überlebenden heraus. Die sehr lesenswerte Untersuchung wird abgerundet durch profunde Überblicke über die internationale psychologische Holocaustforschung sowie der Traumaforschung generell…« [mehr]
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt
Rezension von Dr. Susanna Keval
»Durch die bewegenden Familien- und Einzelportraits gelingt es der Autorin, die transgenerationelle Macht von Gewalt und Entwurzelung, aber auch die beeindruckenden Bewältigungsversuche der Frauen anschaulich zu machen…« [mehr]