Rolf Kühn

Primärerfahrungen, Ursprung und Nachträglichkeit

Grenzgänge zwischen Psychoanalyse und Phänomenologie

Cover Primärerfahrungen, Ursprung und Nachträglichkeit

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

221 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-3054-2, Bestell-Nr.: 3054

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837977363
Psychoanalytische Ansätze wie die von Melanie Klein, Jacques Lacan oder Jean Laplanche halten die Frage des rein immanenten Ursprungs in seiner Unabdingbarkeit im öffentlichen Diskurs präsent. Die Psychoanalyse verwendet Ursprungsmythen wie Vatermord oder Geburtstrauma, um die primäre Verschränkung von subjektiv Erlebtem und Verdrängung zu erklären. In der philosophischen Tradition fungiert der unzeitliche Ursprung als Realgrund alles Seienden. Eine analytisch-therapeutische und deskriptiv-zeitliche Genese berühren sich daher im Verhältnis des Seins zum Werden beziehungsweise des Egos zur Geschichte, wobei ein immanentes Leben vorausgesetzt ist.

Rolf Kühn ergründet in analytisch-phänomenologischen Grenzgängen, ob eine Unmittelbarkeit lebendigen Ursprungs selbstaffektiv erprobt werden kann oder ob nur ein nachträgliches Bewusstwerden als Trauma unzugänglicher Verschränkung von Mythos und Erleben möglich ist.

Inhaltsverzeichnis

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Vorbemerkung

Subjektkritik und Metaphysikgeschichte
Einleitung
1 Descartes und die performative Ego-Existenz
2 Subjekt und Seinsgeschichte
3 Meta-Genealogie des Seins und des Lebens

I Philosophisches Ursprungsdenken
1 Grund als Ursprung bei Schelling
1.1 Die Bestimmung des Subjekts aus dem Grund als Natur
1.2 Von der Natur als Schwere zum »Seyn« als Existenz
2 Schopenhauer und der ursprüngliche Wille
2.1 Wille als »Leben-Wollen« und Leiblichkeit
2.2 Die Problematik des principium individuationis
3 Husserls Begriff der Trieb- und Instinktintentionalität
3.1 Trieb und instinkthafter Habitus
3.2 Monadenall und Triebhabitualität

Ursprung, Genese und Nachträglichkeit
Zwischenbetrachtung

II Analytische Ursprungsmythologien
1 Phantasie und Ursprungsphantasmen
1.1 Kindliche Sexualität und Verführung
1.2 Die analytisch-kulturelle Relevanz von Bedürfnis/Wunsch
2 Sublimierung und Narzissmus
2.1 Sublimierung und Phallus
2.2 »Libidinöse Ökonomie« und Sublimierung
3 Todestrieb und »Bemächtigung«
3.1 Objektbezug in Narzissmus und Masochismus
3.2 Aggressivität und Übertragung

Phänomenologie des »originären Wie« als Ursprungserscheinen
Ausblick
1 Das »originäre Wie« als Ipseisierung
2 Originäre Leibanalyse als »Kraft«-Vollzug
3 Leibsein oder reine Potenzialität

Literatur