Vilma Duque, Elisabeth Rohr (Hg.)
Supervision in Mesoamerika
Herausforderungen in einer traumatisierten Postkonfliktgesellschaft
EUR 39,90
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Buchreihe: Therapie & Beratung
Verlag: Psychosozial-Verlag
343 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Januar 2021
ISBN-13: 978-3-8379-3049-8, Bestell-Nr.: 3049
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837977745Übersetzungen aus dem Spanischen von Silke Kapteina
Wie lassen sich in von Gewalt, Ausbeutung und Armut geprägten
Arbeitswelten sichere Räume der Reflexion und Möglichkeiten,
schädlichen Dynamiken entgegenzuwirken, schaffen? Mit der
psychosozialen Supervision haben die Autor*innen dieses
Sammelbandes neue Wege in Guatemala, El Salvador und Mexiko
beschritten.
In Essays, Berichten und Fallbeispielen beschreiben sie, erstmals
für ein deutsches Publikum, ihre vielfältigen Erfahrungen mit der
psychosozialen Supervision und bieten damit tiefgehende Einblicke
in den fremden kulturellen Kontext. 15 Jahre nach Beginn der
ersten Supervisionsausbildung in Mesoamerika wird damit deutlich,
wie wichtig geschützte Reflexionsräume für die Verarbeitung von
Gewalterfahrungen in einer traumatisierten Gesellschaft sind und
wie die Supervision Wege aus toxischen Arbeitsverhältnissen weisen
kann.
Mit Beiträgen von José Herbert Bolaños Valenzuela, Ana Elena
Barrios, Vilma Duque, Gerardo Espinoza Santos, Maricruz Figueroa
Portillo, Perla Guerra Ramos, Silke Kapteina, Mónica Esmeralda
Pinzón González, Yolanda Mariayín Quevedo Castillo, Elisabeth Rohr,
Liliana Souza und Patricia Zamudio
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Vilma Duque &
Elisabeth Rohr
Grußwort
Jörg Fellermann
Einleitung
Vilma Duque & Elisabeth
Rohr
Kapitel 1: Supervisionsausbildung in Guatemala,
Voraussetzungen und Bedingungen in Mesoamerika
Vom Nachdenken und der Angst – zur
Freiheit
Psychosoziale Supervision in Guatemala
Vilma Duque
Supervisionsausbildung für Gruppen in
Guatemala
Konzepte, Theorien, Methoden und
Fallbeispiele
Elisabeth Rohr
Kapitel 2: Essays, Erfahrungen und Reflexionen aus
Guatemala
Aus dem Inneren
Erfahrungen als Supervisandin
in Arbeitszusammenhängen in Guatemala
Maricruz Figueroa Portillo
Wie reitet man ein »totes Pferd«?
Symptome
kollektiver Traumatisierung – Erfahrungen in Guatemala
Elisabeth Rohr
»Ich komme, um dir mein Herz zu schenken.« Fortbildung zur
psychosozialen Supervisorin
in Guatemala
Erfahrungen, Gedanken und Empfindungen
einer Teilnehmerin
Yolanda Mariayín Quevedo Castillo
Überwachen und Denunzieren
Aspekte
psychosozialer Traumatisierung in einer sozialen Organisation. Ein
Fallbeispiel aus Guatemala
Elisabeth Rohr
Psychosoziale Supervision in einem Maya-Team in
Guatemala
Mónica Esmeralda Pinzón González
Supervision in einer traumatisierten
Postkonfliktgesellschaft
Ein Fallbeispiel aus
Guatemala
Elisabeth Rohr
Kapitel 3: Essays, Erfahrungen und Reflexionen aus El
Salvador, Mexiko und anderen Ländern
»Herr Lehrer, ich muss Ihnen was erzählen, aber sagen Sie
das niemandem weiter!«
Psychosoziale Supervision in El
Salvador
Silke Kapteina
Bei der Polizei in Mexiko
Meine »vergessene«
Geschichte und ihre Bedeutung für meine Arbeit in einer mir
unvertrauten Institution
Perla Guerra Ramos
Supervisionserfahrungen mit Menschenrechtsaktivist*innen in
Mexiko
Gerardo Espinoza Santos
Psychosoziale Supervision und Migration in
Mexiko
Ein Erfahrungsbericht
Ana Elena Barrios, Liliana Souza & Patricia
Zamudio
Das sozial Unbewusste in der Supervision des
Fremden
Erfahrungen in Südafrika, Guatemala und in
Ramallah
Elisabeth Rohr
Kapitel 4: Evaluation
Psychosoziale Supervision im Arbeitsbereich in
Guatemala
Die Evaluierung von sechs betreuten
Arbeitsgruppen
José Herbert Bolaños Valenzuela
Rezensionen
[ einblenden ]
Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik Heft 4/2022
Rezension von Heike Friesel-Wark
»Es ist immer ein großer Balanceakt, das Fremde und das Vertraute so in sich zu integrieren, dass man nicht der Versuchung erliegt, das eine zugunsten des anderen aufzugeben. (...) Um so mehr hat mich das vorliegende Buch berührt, weil es deutlich macht, was alles möglich ist, an Vertrautheit im Fremden!…«
Forum Supervision Heft 59, 2022
Rezension von Heike Friesel-Wark
»Zutrauen, die Liebe zum Guten und der Wille zu Verstehen kennzeichnen die Haltung von Vilma Duque und Elisabeth Rohr. Ihnen ist es gelungen, diese Haltung an die Teilnehmenden der Supervisions-Ausbildung weiterzugeben und ihnen Hoffnung zu schenken. Dies hat viel Kreativität und Kraft bei den Teilnehmenden entfaltet…«
Gruppenanalyse Heft 1/2022
Rezension von Angela Schmidt-Bernhardt
»Diese Beiträge illustrieren und ergänzen aufs Anschaulichste die theoretischen Überlegungen von Vilma Duque und Elisabeth Rohr. Gerade durch diese Komplementarität erfährt die Frage der Übertragbarkeit von uns bekannten Supervisionskonzepten auf den mesoamerikanischen gesellschaftlichen Kontext ihre besondere Brisanz. Auf diese Weise begreifen Leser:innen, was mit Fremdheit gemeint ist, und erspüren Möglichkeiten und Grenzen des Verstehens der fremden Kultur. Die Möglichkeiten und Problematiken von Supervisionsprozessen in anderen kulturellen Kontexten werden emotional und rational nachvollziehbar. Darin liegt eine besondere Stärke des vorliegenden Buchs…«
Quetzal. Politik und Kultur in Lateinamerika, Mai 2021
Rezension von Heidrun Zinecker
»Es ist eine wichtige Lektüre nicht nur für psychosoziale Supervisor:innen, sondern auch für Vertreter:innen von Organisationssoziologie, Psychotherapie, Anthropologie, Erziehungswissenschaft und Gewaltforschung (jeglicher fachlicher Provenienz). Der Sammelband eröffnet Einsichten, die anderswo so nicht zu finden sind, besticht durch Ehrlichkeit, Mut, Offenheit für ungelöste Probleme und (im eigenen Metier) fachliche Fundiertheit. Er sei hier auch über die genanntem Spezialist:innen hinaus wärmstens all denen empfohlen, die sich für Lateinamerika und/oder Gewalt sowie die Wege interessieren, sie zu überwinden…«