medico international (Hg.)
Fit für die Katastrophe?
Kritische Anmerkungen zum Resilienzdiskurs im aktuellen Krisenmanagement
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Buchreihe: Sachbuch Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
166 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
1. Auflage 2017
ISBN-13: 978-3-8379-2670-5, Bestell-Nr.: 2670
Resilienz in der Traumabehandlung, beim Schutz vor Klimawandel und
Terrorismus, Resilienz in der Frage des Aufbaus von
Gesundheitssystemen nach Ebola, in Trainingskursen für
Führungskräfte: Fast scheint es, als wäre ein Allheilmittel gegen
alle Krisen und Probleme der heutigen Welt gefunden. Zunehmend wird
das Resilienzkonzept jedoch zur paradoxen Rechtfertigung, um den
Blick von den Ursachen der Krisen abzuwenden und gesellschaftliche
Verantwortung in die Sphäre des Privaten abzudrängen.
Die Idee der Resilienz, die in den Umwelt- und Sozialwissenschaften
anfangs durchaus sinnvolle Beiträge geleistet hat, wird mehr und
mehr von einer Politik vereinnahmt, die gar nicht mehr den Anspruch
erhebt, Alternativen zur herrschenden Krisendynamik zu denken. Die
Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes untersuchen diese
Entwicklung aus der Perspektive ihrer jeweiligen Disziplinen wie
der Psychologie, Pädagogik, Sicherheitspolitik, Ökologie,
humanitären Hilfe und Migrationsforschung.
Mit Beiträgen von Philippe Bourbeau, Thomas von Freyberg, Thomas
Gebauer, Diana Hummel, Usche Merk, Chris Methmann, Mark Neocleous,
Angela Oels, Klaus Ottomeyer und Luise Reddemann
Inhaltsverzeichnis
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Einleitung
Fit für die Katastrophe
Ein neues
entwicklungspolitisches Modewort verhindert Ursachenbekämpfung
Thomas Gebauer
Resilienz in der Pädagogik
Thesen – Antithesen –
Synthesen
Thomas von Freyberg
Die Suche nach dem guten Leben
Der ambivalente Umgang
mit Resilienz in der Psychotherapie
Klaus Ottomeyer & Luise Reddemann
Migration als »rationale Strategie« zur Anpassung an den
Klimawandel
Wie »Klimamigranten« im Namen der Resilienz
regiert werden
Chris Methmann & Angela Oels
Migration, Resilienz und Sicherheit
Ein
Wechselspiel von Diskurskonstruktionen und staatlichen
Abwehrstrategien gegen Zuwanderung
Philippe Bourbeau
Von der Nachhaltigkeit zur Resilienz?
Der Diskurs in
Ökologie und Umweltpolitik
Diana Hummel
»Crisis is the new normal« – Überleben in der
Dauerkrise
Resilienzdiskurse in der
Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe
Usche Merk
Der Resilienz Widerstand leisten
Gegen
die Kolonisation der politischen Vorstellungskraft
Mark Neocleous
Autorinnen und Autoren
Rezensionen
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C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik, Ausgewählte Neuzugänge Februar 2018
»Die AutorInnen des Sammelbandes beschäftigen sich mit Resilienz in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und weisen methodisch unterschiedliche Zugänge auf, doch eint sie ihre Bewertung der jüngeren Ideengeschichte von Resilienz: Ein einstmals progressiver und ressourcenbetonter Ansatz hätte eine neoliberale Aneignung erfahren und rede einer Entpolitisierung menschlichen Leidens das Wort…«
Health & Care Management, 9. Jahrgang, Ausgabe 1–2/2018
Rezension von Carolina Heske
»Kritisch beleuchtet der Verein im kürzlich von ihm herausgegebenen Sammelband ›Fit für die Katastrophe?‹, dass beispielsweise per Resilienz in der Traumabehandlung, in der Frage des Aufbaus von Gesundheitssystemen nach Ebola bis hin zu entsprechenden Trainingskursen für Führungskräfte ein Allheilmittel gegen alle Krisen und Probleme der heutigen Welt trotzdem nicht gefunden ist. Sondern zunehmend würde dieses Konzept zur paradoxen Rechtfertigung, um den Blick von den Ursachen der Krisen abzuwenden und gesellschaftliche Verantwortung in die Sphäre des Privaten abzudrängen. Die Idee der Resilienz, die in den Umwelt- und Sozialwissenschaften anfangs durchaus sinnvolle Beiträge geleistet habe, würde mehr und mehr von einer Politik vereinnahmt, die gar nicht mehr den Anspruch erhebt, Alternativen zur herrschenden Krisendynamik zu entwickeln…«
Soziale Psychiatrie, 41. Jahrgang, Heft 4/2017
Rezension von Martin Osinski
»Spätestens mit Aaron Antonovskys grundlegenden Arbeiten zur Salutogenese hat ein Begriff aus der Physik in Psychologie und Psychiatrie Einzug gehalten: ›Resilienz‹ (von lat. ›resilire‹ – zurückspringen, abprallen)…« [mehr]
socialnet.de
Rezension von Jos Schnurer
»›Resilienz‹ als ein Mittel, psychische, physische und ökologische Widerstandskräfte und Überlebensressourcen bei Menschen zu wecken und zu aktivieren, und so eine gerechte, gleichberechtigte, friedliche und solidarische Eine Welt zu ermöglichen, vermittelt grundsätzlich ohne Zweifel eine positive Perspektive für den notwendigen Perspektivenwechsel, wie ihn bereits 1995 die Weltkommission ›Kultur und Entwicklung‹ propagiert hat…« [mehr]