Heiko Boumann
Diagnose: »Störung des Sozialverhaltens«
Kinder- und Jugendpsychiatrie unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen

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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
332 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6850-5, Bestell-Nr.: 850
Die »Störung des Sozialverhaltens« ist eine der häufigsten
Diagnosen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dennoch wird sie im
Gegensatz zu anderen Störungsbildern wie ADHS, Essstörungen u.ä.
außerhalb der Fachöffentlichkeit als solche nicht wahrgenommen.
Umgekehrt aber werden ihre Symptome wie impulsive Aggression,
Regelbrüche und Rücksichtslosigkeit etc. in der breiten
Öffentlichkeit heftig diskutiert (Gewalt an Schulen). Neben dieser
Diskrepanz fällt die eigentümliche Verortung des
kindlich-jugendlichen Sozialverhaltens in der Grauzone zwischen
psychiatrischem Störungsbild und soziologischem Tatbestand ins
Auge. Der Autor unternimmt den Versuch, den gesellschaftlichen
Diskurs der Verbindung zwischen sozial gestörtem Individuum und den
störenden sozialen Verhältnissen herzustellen. Frei nach Freuds
Diktum: Die Neurose sei nichts anderes als der Versuch des
Einzelnen, ein sozial verursachtes Leid individuell zu
verarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
1 Einleitung
2 Beschreibung, Ätiologie und Therapie der Störung des
Sozialverhaltens
2.1 Darstellung der Diagnosegruppe nach ICD-10, DSM-IV, MAS
2.1.1 Störung des Sozialverhaltens nach ICD-10
2.1.2 Störung des Sozialverhaltens nach DSM-IV
2.2 Differentialdiagnostische Abgrenzung
2.3 Komorbidität
2.4 Prävalenz, Epidemiologie, Verlauf und Typologien
2.5 Ätiologie
2.5.1 Pathognostische Faktoren (Risikofaktoren)
2.5.2 Protektive Faktoren
2.5.3 Exkurs: Soziale Kompetenz
2.5.4 Prominente Erklärungsmodelle zur Störung des
Sozialverhaltens
2.6 Behandlungs- und Hilfeformen
2.6.1 Patientenbezogene Behandlungsformen
2.6.2 Elternbezogene Hilfeformen
2.6.3 Familienbezogene Hilfeformen
2.6.4 Behandlung in einer kinder- und jugendpsychiatrischen
Klinik
2.6.5 Hilfeformen im Kindergarten und in der Schule
2.6.6 Hilfeformen der Jugendhilfe
2.6.7 Hilfen zur beruflichen Eingliederung
2.6.8 Ratgeberliteratur
2.6.9 Formen der Selbsthilfe
2.7 Fallbeispiel eines 14-jährigen Jungen
2.7.1 Falldarstellung
2.7.2 Interpretation
2.8 Diskussion
3 Die Störung des Sozialverhaltens als »social sickness« -
psychische Störung als Ausdruck spezifischer gesellschaftlicher
Bedingungen von Kindern und Jugendlichen
3.1 Lebenslagen, Risikolagen und psychosoziale Befindlichkeit
3.1.1 Das ökonomische Kapital
3.1.2 Das soziale Kapital
3.1.3 Das kulturelle Kapital
3.1.4 Das symbolische Kapital
3.1.5 Das gesundheitliche Kapital
3.2 Diskussion
3.3 Konsequenzen für die sozialpädagogische Praxis in der Kinder-
und Jugendpsychiatrie
3.4 Seelische Krankheit und Gesellschaft - Soziologische
Überlegungen zum psychiatrischen Diskurs
4 Resümee
Anmerkungen
Literatur
Rezensionen
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Hessisch-Niedersächsiche Allgemeine
Rezension von Susanne Seidenfaden
»Der Autor unternimmt den Versuch, das Phänomen ›sozial gestörtes Verhalten‹ auf klinischer und empirischer Grundlage zu untersuchen. Er zeigt theoretische und praxisorientierte Wege auf, dieses Verhalten zu verstehen und damit umzugehen…« [mehr]
www.socialnet.de
Rezension von Dr. Stefan Anderssohn
»Es ist das Anliegen des Buches, in einer ›Grauzone‹ zwischen individuellem Störungsbild und soziologischem Tatbestand den Zusammenhang von gestörtem Individuum und gesellschaftlich erzeugten Risikofaktoren herzustellen. Es ist das besondere Verdienst Boumanns, diesen Ansatz konsequent empiriebasiert und theoretisch anspruchsvoll darzustellen…« [mehr]
Soziale Arbeit 12/2008
Rezension von Heidi Koschwitz
»Das Buch richtet sich an diejenigen, die sich aus sozialpädagogischer oder sozialwissenschaftlicher Perspektive für das thematisierte Phänomen interessieren und bereit sind, herkömmliche Erklärungsmuster zu überdenken…« [mehr]