Erich Fromm
Das jüdische Gesetz
Zur Soziologie des Diaspora-Judentums
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Buchreihe: Erich Fromm psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
196 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Juni 2020
ISBN-13: 978-3-8379-2960-7, Bestell-Nr.: 2960
Mit einem Nachwort von Rainer Funk
Das Jüdische Gesetz ist Erich Fromms soziologische
Dissertation, die er 1922 an der Universität Heidelberg eingereicht
hat. An drei historischen Erscheinungen des Judentums in der
Diaspora – den Karäern, den deutschen Reformjuden und der
chassidischen Bewegung – zeigt Fromm, was diese Gruppierungen
soziologisch zusammenhält. Fromm fragt hier bereits
sozialpsychologisch: Was lässt viele einzelne Menschen ähnlich
denken, fühlen und handeln und wie kann man das
Gesellschaftsbildende im Individuum verorten? Zehn Jahre später, im
Rahmen seiner Tätigkeit am Frankfurter Institut für
Sozialforschung, hat Fromm diese Fragen mit seiner Theorie des
Sozialcharakters detailliert beantwortet. Seine Doktorarbeit ist
nicht nur für jene eine Pflichtlektüre, die in ihm einen Ideengeber
für die Programmatik der Frankfurter Schule sehen, sondern darüber
hinaus eine Fundgrube für alle, die mehr über »das Jüdische« in
Fromms Denken und Werk erfahren wollen.
Inhaltsverzeichnis
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I. Die Bedeutung des Gesetzes im Judentum
1. Das erkenntnisleitende Interesse und der Erkenntnisgegenstand
der vorliegenden Arbeit
2. Das jüdische Volk und sein Gesetz
a) Die Bedeutung des Religiösen im Judentum
b) Der religiöse Inhalt des Gesetzes
c) Der antidogmatische Charakter des Gesetzes
3. Von der Form im allgemeinen und dem jüdischen Gesetz im
besonderen
Exkurs I: Arbeit und Beruf im rabbinischen Judentum
a) Die Wirtschaftsethik des Puritanismus
b) Zum Verhältnis von Berufsarbeit und Religionspraxis im
rabbinischen Judentum
c) Die rechtliche Stellung des Arbeiters im biblischen und
rabbinischen Judentum
Exkurs II: Der christliche Offenbarungsbegriff und das Verständnis
der »Göttlichkeit« der Thora im Judentum
II. Der Karäismus
1. Der geschichtliche Kontext
2. Die wirtschaftlichen Ursachen für die Entstehung des
Karäismus
a) Die wirtschaftliche, politische und kulturelle Situation zum
Zeitpunkt der Entstehung des Karäismus
b) Der wirtschaftliche Hintergrund der Entstehung der karäischen
Sekte
3. Die gesellschaftlich-religiöse Struktur des Karäismus
4. Zusammenfassung: Zur Soziologie des Karäismus
III. Das Reformjudentum
1. Die Emanzipation der Juden
a) Die Lage der Juden vor der Emanzipation
b) Die Emanzipation der Juden im 18. und 19.
Jahrhundert
2. Die Entwicklung der Reformbewegung
a) Das jüdische Gesetz und der bürgerlich-kapitalistische
Geschichtskörper
b) Die Laien als Träger der Reform
c) Die Rabbiner und die Reform
3. Die Entwicklung der Reformideologie
a) Die Reformideologie bei Moses Mendelssohn
b) Die Ideologie der Reformbewegung
c) Die Reformideologie im liberalen Judentum
4. Die Stellung der Reform zum jüdischen Gesetz
a) Die Angleichungstendenzen der Reform
b) Die Unverbindlichkeit und Individualisierung des Gesetzes in der
Reform
c) Die Prinzipienlosigkeit der Reform
d) Zusammenfassung: Soziologische Aspekte der Reform
5. Die Neoorthodoxie als Reaktion auf die Reform
IV. Der Chassidismus
1. Gesellschaftsstruktur und Religiosität im Chassidismus
a) Die wirtschaftliche Situation der Juden zur Zeit der
Entstehung des Chassidismus
b) Die gesellschaftliche Situation und die religiöse Ideenwelt des
Chassidismus
c) Vom Niedergang des Chassidismus
2. Die traditionalistische Wirtschaftsgesinnung des
Chassidismus
a) Die Betonung der Kontemplation
b) Die antikapitalistische Tendenz
c) Die Ablehnung bürgerlicher
Emanzipationsbestrebungen
3. Die Bedeutung des Gesetzes im Chassidismus
a) Die neuen religiösen Inhalte und Ideen
b) Die Stellung des Chassidismus zur Verbindlichkeit des
Gesetzes
c) Schneur Salman: Der Versuch einer Synthese von Chassidismus und
Rabbinismus
V. Zusammenfassung
Nachwort von Rainer Funk
Literatur