Hajo Seng

Autistisches Erleben

Eine Annäherung aus lebensweltlicher Perspektive

Cover Autistisches Erleben

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Buchreihe: Forschung Psychosozial

Verlag: Psychosozial-Verlag

258 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

1. Aufl. 2021

ISBN-13: 978-3-8379-3045-0, Bestell-Nr.: 3045

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837977509
Autistische Menschen fühlen sich durch ihre Art des In-der-Welt-Seins stigmatisiert und ausgeschlossen. Sie erleben häufig Verständnisschwierigkeiten mit nicht-autistischen, aber nur selten mit anderen autistischen Menschen. Ihren Autismus erleben sie im Wesentlichen als eine andere Form des Denkens und Wahrnehmens, die nur dadurch zum Problem wird, dass sie in der Minderheit sind.

Hajo Seng stellt das Denken und Wahrnehmen in den Fokus seiner Arbeit und untersucht, wie autistische Menschen ihr Autistischsein erleben. Grundlage ist einerseits eine qualitative Studie, andererseits fließen auch die Erfahrungen ein, die der Autor selbst als Autist gemacht hat. Er erweitert damit das Forschungsfeld, in dem sich bisher kaum systematische lebensweltliche Betrachtungen zum Thema Autismus finden, und zeigt Wege auf, diese Perspektive mit aktuellen Forschungen der Neurobiologie und -psychologie zu Autismus zusammenzubringen.

Anhang

Den Anhang können Sie hier als PDF herunterladen: Anhang1_1a-3b, Anhang2_3c-4a(i), Anhang3_4a(ii)-4e

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort

Forschen und teilhaben
Wildes und diszipliniertes Denken
Im Spiegel »autistischer Verhaltensweisen«
Perspektivwechsel
Das Forschungsfeld »Autistische Fähigkeiten«
Grounded Theory mit und in den Workshops
Ein Feld für ethnografische Forschung
Autistische Introspektionen
Forschungsdesign und Gliederung

Perspektiven in der Autismusforschung
An den Grenzen der Autismusforschung
Perspektiven wechseln, Grenzen überschreiten
Die Neuropsychologie in der Autismusforschung
Krankheit, Störung oder Persönlichkeitsmerkmal?
Forschende in eigener Sache

Autistisches Anderssein
Sechs Interviews
Fragestellung und Ziel der Interviews
Geschichten vom Anderssein
Diagnose als Konfliktlösung (Adrian & Jonas)
Gruppenerfahrungen (Melanie & Timo)
Auf die Umgebung kommt es an (Sönke & Henning)
Autismus heißt, anders zu sein
Innen- und Außenperspektiven
Über das Verstehen
Sprechen
Synchrone Wirklichkeiten
Autismus: Eine erste Annäherung

Workshops »Autistische Fähigkeiten«
Zur Entwicklung der Workshops
Inhaltliche Ausgestaltung der Workshops
Fähigkeitenworkshops als Forschungsumfeld
Von Beobachtungen zu Theoriefragmenten
Eine Art Grounded Theory

Autistisches Erleben
Der Workshop »Autistische Fähigkeiten«
Entwicklung der Themen im Workshop
Autistische Fähigkeiten
Die Teilnehmenden des Workshops
Max
Pascal
Hannah
Yunus
Josefine
Jan-Torge
Der Workshop als Kommunikationsumgebung
Die Rolle der Moderierenden
Aspekte autistischen Erlebens
Anderssein
Andere nicht verstehen
Ein Gedanke zu Perspektiven (Exkurs)
Anders denken

Annäherung an die eigene Biografie
Vier Aspekte autistischen Erlebens
Anderssein
Verstehen
Ein autistisches Selbst
Verstehen und verstanden werden
Stärken und Fähigkeiten

Was ist Autismus?
Die Teile der Collage
Die Collage: Vom Erleben zum Verständnis
Autismus im sozialen Kontext
Anderssein
Fremdsein
Ausgeschlossensein
Betrachtungen zur Psyche autistischer Menschen
Denken und Sprache
Bewusstsein und Persönlichkeit
Zum Standardmodell der Neuropsychologie
Neurobiologische Annäherungen
Von der Collage zum Bild?
Autismusforschung von innen
Selbsterkenntnis und Empowerment

Literatur

Rezensionen

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heilpädagogik.de – Fachzeitschrift des Berufs- und Fachverbandes Heilpädagogik e.V., 2022-03

Rezension von Claudia Raab

»Ein Plädoyer einerseits für die Sensibilisie­rung unterschiedlicher Wahrnehmungen, Denkstile und Inklusionsmöglichkeiten, andererseits für die Erweiterung der Forschung um die Innenperspektive – dem unmittel­baren Erleben sowie der systematischen Erfassung der Erfahrungen der zu erforschenden Personengruppe. Diese wird explizit auch zum Subjekt der Forschung und bleibt nicht länger ausschließlich Objekt. Erkenntnisse durch diesen Perspektivwechsel ermög­lichen mehr Selbsterkenntnis über Wahrnehmung, Den­ken und Denkstile sowie Empowerment für autistische Menschen und können als Verständnisbrücke aller Men­schen dienen. Ein Prozess, eine kontinuierliche Aufgabe, vielleicht ein Impuls in der Wissenschaft auch für andere Disziplinen?!…«

Socialnet.de, 1. Februar 2022

Rezension von Petra Steinborn

»Der Autor Hajo Seng stellt das Denken und Wahrnehmen in den Fokus seiner Dissertation und untersucht, wie autistische Menschen ihr Autistisch-Sein erleben. Basis dafür ist einerseits eine qualitative Studie und andererseits fließen auch eigene Erfahrungen ein. Damit erweitert er das Forschungsfeld um systematische lebensweltliche Betrachtungen zum Thema Autismus und zeigt Wege auf, diese Perspektive mit aktuellen Forschungen der Neurobiologie und Neuropsychologie zu Autismus zusammenzubringen. Eine Forschungsarbeit, die auch persönliche Berichte enthält. Das Phänomen Autismus wird auf vielschichtige Weise dargestellt und erweitert das Wissen darüber…«

Menschen. Zeitschrift für gemeinsames Leben, Lernen und Arbeiten, 6/2021

Rezension von Imke Heuer

»Seng bezieht sich intensiv auf die akademische (psychologische, neurowissenschaftliche, pädagogische) Autismusforschung, besonders auf die Arbeiten autistischer Forschender. Zugleich bringt er immer wieder seine eigene Biografie ein und setzt sie in Beziehung zu den Erfahrungen anderer Autist:innen. So wird seine Dissertation auch zu einem Porträt der autistischen Selbstvertretung in Deutschland. Sie schlägt Brücken zwischen Außensicht und Innensicht und zeigt, wie die Wissenschaft auch im deutschen Sprachraum von einer Öffnung für Forschende mit Betroffenenhintergrund profitieren könnte…«