Gilbert Diebold
Epilepsie, eine Krankheit als Zuflucht
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Buchreihe: edition psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
183 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6065-3, Bestell-Nr.: 1065
Aus dem Französischen von Kathrin Ehrenspeck
Warum löst ein epileptischer Anfall mehr Aufregung aus als jedes
andere, ebenso erschreckende Krankheitsbild? Warum gibt es so viele
Vorurteile und Fehlinformationen darüber? Liegt es daran, dass der
Kranke im Anfall zu sterben scheint? Daran, dass dieser
»Pseudo-Tod« an den wirklichen Tod erinnert? Gilbert Diebold zeigt
anhand zahlreicher Fallbeispiele aus seiner dreißigjährigen Praxis,
dass epileptische Anfälle die psychische Bedeutung der Flucht aus
einer unerträglichen Familiensituation haben können. Im Hintergrund
steht meist die unbewältigte Trauer um einen besonders
traumatisierenden Todesfall, dessen Schatten nun auf das Leben des
Kranken fällt.
Diebolds Buch ist ein engagiertes Plädoyer für die Zusammenarbeit
zwischen Medizin und Psychotherapie. Seine Berichte liefern ein
Zeugnis von den Möglichkeiten und Hoffnungen einer solchen
Verbindung.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
1. Hubert oder die Gestalt des toten Bruders
2. Epilepsie, eine geheime Religion
3. Ein Floh im Ohr
3.1 Einzelheiten, die nicht ins Bild passen
3.2 »Worte, die töten«
3.3 »Zufällige« Zusammentreffen
3.4 Der erste Anfall
3.5 Stundenlange Gespräche
3.6 Eine schwere Krankheit
3.7 Der auferstandene Tote
3.8 Absichtliches Wegsehen
4. Gatsby oder der Doppelgänger des Doppelgängers
4.1 Gatsbys Geschichte
4.2 Einige Überlegungen
5. Das epileptische Denken: Die Unwahrheit sagen, um die
Wahrheit zu hören oder der Nonsens-Effekt
5.1 Die Situation der Ärzte
5.2 Die Situation der Kranken
5.3 Die Situation der Angehörigen
5.4 Die Situation der Therapeuten
5.5 Die Ambivalenz
5.6 Die Spaltung
5.7 Die Legende vom Anfall
5.8 Der Wunsch nach gegenseitiger Abhängigkeit
5.9 Die Ventilfunktion der Anfälle
5.10 Die Flucht in den Anfall
5.11 Die epileptische Identität
5.12 Die Bedeutung der Anfälle für die soziale Integration des
Epileptikers
5.13 Die Behandlung
6. Betty, Psychotherapie einer Epileptikerin, und was wir
daraus über die Dynamik einer Behandlung lernen
können
6.1 Betty
6.2 Das psychotherapeutische Vorgehen bei Epilepsien
7. Das Nicht-wissen-Wollen, die Toten, die Doppelgänger,
Darstellung und Begriff
7.1 Das Nicht-wissen-Wollen
7.2 Die Erschütterung des Nicht-wissen-Wollens
7.3 Die »Abwehr gegen das Hinsehen« verträgt Kompromisse
7.4 Die »Abwehr gegen das Gefühl« oder »der Panzer-Effekt«
8. Die Schwachstelle im Panzer
8.1 und Frank »machen Ordnung in ihrem Kopf«
8.2 Reizschutz wovor?
9. Die Verwechslung der Doppelgänger
9.1 Es gibt kein inneres Bild des ungeborenen Kindes? Oder wenn
doch, was ist das für ein Bild?
9.2 Ein Bild des Todes, das alles erstarren lässt
9.3 Die Doppelgänger
9.4 Doppelgänger, Spiegel und das Unheimliche
9.5 Der Doppelgänger als trügerischer Köder
9.6 Wie reisen die Gespenster?
9.7 Die manische Allmacht
10. Thérèse und ihre psychische Haut
10.1 Thérèse erzählt uns von Gespenstern
11. Für eine Sicht mit beiden Augen auf die
Epilepsie
Ein kleiner medizinischer Überblick