Vilma Duque, Elisabeth Rohr (Hg.)

Supervision in Mesoamerika

Herausforderungen in einer traumatisierten Postkonfliktgesellschaft

Cover Supervision in Mesoamerika

EUR 39,90

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Buchreihe: Therapie & Beratung

Verlag: Psychosozial-Verlag

343 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-3049-8, Bestell-Nr.: 3049

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837977745

Übersetzungen aus dem Spanischen von Silke Kapteina

Wie lassen sich in von Gewalt, Ausbeutung und Armut geprägten Arbeitswelten sichere Räume der Reflexion und Möglichkeiten, schädlichen Dynamiken entgegenzuwirken, schaffen? Mit der psychosozialen Supervision haben die Autor*innen dieses Sammelbandes neue Wege in Guatemala, El Salvador und Mexiko beschritten.

In Essays, Berichten und Fallbeispielen beschreiben sie, erstmals für ein deutsches Publikum, ihre vielfältigen Erfahrungen mit der psychosozialen Supervision und bieten damit tiefgehende Einblicke in den fremden kulturellen Kontext. 15 Jahre nach Beginn der ersten Supervisionsausbildung in Mesoamerika wird damit deutlich, wie wichtig geschützte Reflexionsräume für die Verarbeitung von Gewalterfahrungen in einer traumatisierten Gesellschaft sind und wie die Supervision Wege aus toxischen Arbeitsverhältnissen weisen kann.

Mit Beiträgen von José Herbert Bolaños Valenzuela, Ana Elena Barrios, Vilma Duque, Gerardo Espinoza Santos, Maricruz Figueroa Portillo, Perla Guerra Ramos, Silke Kapteina, Mónica Esmeralda Pinzón González, Yolanda Mariayín Quevedo Castillo, Elisabeth Rohr, Liliana Souza und Patricia Zamudio

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort zur deutschen Ausgabe
Vilma Duque & Elisabeth Rohr

Grußwort
Jörg Fellermann

Einleitung
Vilma Duque & Elisabeth Rohr

Kapitel 1: Supervisionsausbildung in Guatemala, Voraussetzungen und Bedingungen in Mesoamerika

Vom Nachdenken und der Angst – zur Freiheit
Psychosoziale Supervision in Guatemala
Vilma Duque

Supervisionsausbildung für Gruppen in Guatemala
Konzepte, Theorien, Methoden und Fallbeispiele
Elisabeth Rohr

Kapitel 2: Essays, Erfahrungen und Reflexionen aus Guatemala

Aus dem Inneren
Erfahrungen als Supervisandin in Arbeitszusammenhängen in Guatemala
Maricruz Figueroa Portillo

Wie reitet man ein »totes Pferd«?
Symptome kollektiver Traumatisierung – Erfahrungen in Guatemala
Elisabeth Rohr

»Ich komme, um dir mein Herz zu schenken.« Fortbildung zur psychosozialen Supervisorin
in Guatemala
Erfahrungen, Gedanken und Empfindungen einer Teilnehmerin
Yolanda Mariayín Quevedo Castillo

Überwachen und Denunzieren
Aspekte psychosozialer Traumatisierung in einer sozialen Organisation. Ein Fallbeispiel aus Guatemala
Elisabeth Rohr

Psychosoziale Supervision in einem Maya-Team in Guatemala
Mónica Esmeralda Pinzón González

Supervision in einer traumatisierten Postkonfliktgesellschaft
Ein Fallbeispiel aus Guatemala
Elisabeth Rohr

Kapitel 3: Essays, Erfahrungen und Reflexionen aus El Salvador, Mexiko und anderen Ländern

»Herr Lehrer, ich muss Ihnen was erzählen, aber sagen Sie das niemandem weiter!«
Psychosoziale Supervision in El Salvador
Silke Kapteina

Bei der Polizei in Mexiko
Meine »vergessene« Geschichte und ihre Bedeutung für meine Arbeit in einer mir unvertrauten Institution
Perla Guerra Ramos

Supervisionserfahrungen mit Menschenrechtsaktivist*innen in Mexiko
Gerardo Espinoza Santos

Psychosoziale Supervision und Migration in Mexiko
Ein Erfahrungsbericht
Ana Elena Barrios, Liliana Souza & Patricia Zamudio

Das sozial Unbewusste in der Supervision des Fremden
Erfahrungen in Südafrika, Guatemala und in Ramallah
Elisabeth Rohr

Kapitel 4: Evaluation

Psychosoziale Supervision im Arbeitsbereich in Guatemala
Die Evaluierung von sechs betreuten Arbeitsgruppen
José Herbert Bolaños Valenzuela

Rezensionen

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Psychoanalyse im Widerspruch 35 (2) 2023

Rezension von Christine Iuga

»Dieses Buch ist voller Menschlichkeit, Wissen und Stärke. Es ermutigt, sich im Vertrauen auf die Wirksamkeit v.a. der psychoanalytischen Methode, mit schwersten Sozialtraumata zu befassen und konkret auf soziale Heilungsprozesse Einfluss zu nehmen. Dort wo das Trauma Sprachlosigkeit, Denkarmut und Schmerz hinterlassen hat, kann wieder Verstehen und Hoffnung sowie Verbundenheit und soziale Geborgenheit entstehen…«

Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik Heft 4/2022

Rezension von Heike Friesel-Wark

»Es ist immer ein großer Balanceakt, das Fremde und das Vertraute so in sich zu integrieren, dass man nicht der Versuchung erliegt, das eine zugunsten des anderen aufzugeben. (...) Um so mehr hat mich das vorliegende Buch berührt, weil es deutlich macht, was alles möglich ist, an Vertrautheit im Fremden!…«

Forum Supervision Heft 59, 2022

Rezension von Heike Friesel-Wark

»Zutrauen, die Liebe zum Guten und der Wille zu Verstehen kennzeichnen die Haltung von Vilma Duque und Elisabeth Rohr. Ihnen ist es gelungen, diese Haltung an die Teilnehmenden der Supervisions-Ausbildung weiterzugeben und ihnen Hoffnung zu schenken. Dies hat viel Kreativität und Kraft bei den Teilnehmenden entfaltet…«

Gruppenanalyse Heft 1/2022

Rezension von Angela Schmidt-Bernhardt

»Diese Beiträge illustrieren und ergänzen aufs Anschaulichste die theoretischen Überlegungen von Vilma Duque und Elisabeth Rohr. Gerade durch diese Komplementarität erfährt die Frage der Übertragbarkeit von uns bekannten Supervisionskonzepten auf den mesoamerikanischen gesellschaftlichen Kontext ihre besondere Brisanz. Auf diese Weise begreifen Leser:innen, was mit Fremdheit gemeint ist, und erspüren Möglichkeiten und Grenzen des Verstehens der fremden Kultur. Die Möglichkeiten und Problematiken von Supervisionsprozessen in anderen kulturellen Kontexten werden emotional und rational nachvollziehbar. Darin liegt eine besondere Stärke des vorliegenden Buchs…«

Quetzal. Politik und Kultur in Lateinamerika, Mai 2021

Rezension von Heidrun Zinecker

»Es ist eine wichtige Lektüre nicht nur für psychosoziale Supervisor:innen, sondern auch für Vertreter:innen von Organisationssoziologie, Psychotherapie, Anthropologie, Erziehungswissenschaft und Gewaltforschung (jeglicher fachlicher Provenienz). Der Sammelband eröffnet Einsichten, die anderswo so nicht zu finden sind, besticht durch Ehrlichkeit, Mut, Offenheit für ungelöste Probleme und (im eigenen Metier) fachliche Fundiertheit. Er sei hier auch über die genanntem Spezialist:innen hinaus wärmstens all denen empfohlen, die sich für Lateinamerika und/oder Gewalt sowie die Wege interessieren, sie zu überwinden…«