Tilmann Moser, Hartmut P.
Vater, Mutter, Gott und Krieg
Hass, Verachtung und Verrat in einer psychoanalytischen Behandlung

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Buchreihe: Therapie & Beratung
Verlag: Psychosozial-Verlag
122 Seiten, Broschur, 125 x 190 mm
Erschienen im Dezember 2011
ISBN-13: 978-3-8379-2166-3, Bestell-Nr.: 2166
Hartmut P., ältester Sohn einer kinderreichen, streng
protestantischen Familie in einer kleinen katholischen Gemeinde in
Oberbayern, litt sein Leben lang unter seiner dominanten und
gefühlskalten Mutter, seinem passiven Vater und seiner verstörenden
Angst vor Gott. Die Lektüre von Tilmann Mosers
Gottesvergiftung führt ihn in die Therapie bei dem
bekannten Analytiker, der sich in den vom Patienten geschilderten
Erlebnissen wiedererkennt: eine traumatische Geburt, frühe
Trennungen von der Mutter, eine schwere Krankheit des Vaters und
eine beängstigende Beziehung zu Gott, die er als vergebliche
Zuflucht aus kindlichen Ängsten und Albträumen gesucht hatte.
Im Laufe der fünfjährigen Therapie verarbeitet Hartmut P. seine
immense Wut und Enttäuschung in zwei Briefen an Mutter und Vater,
die hier in von ihm selbst kommentierter Fassung vorliegen. Zum
besseren Verständnis dieser beiden Texte skizziert Tilmann Moser
den Therapieverlauf und erläutert ihren Entstehungskontext.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Einleitung
Wer war Hartmut P.?
Was heißt Durcharbeiten?
Versöhnung um jeden Preis?
Alice Millers harter Standpunkt
Eine editorische Anmerkung
Der Brief an den Vater
Über das Sterben sprechen
Das Schweigen und die Verachtung
Deine wachsende Rechtlosigkeit
Politik als Gefahrengebiet
Ein Klima des Verrats
Der Schatten der christlichen Adoption
Die Rolle des Ekels
Küchendienst als Minnedienst
Noch einmal Politik
Das Fehlen einer Sprache
Rettungsversuche
Versuch einer Annäherung
Zwischenbemerkung
Der Brief an die Mutter
Die Angst vor dem Brief
Die Angst vor der Geburt
Liebe M., uns verbindet Todesnähe
Introspektion als Exzess
Über die Tiefe der Verstrickung
Die Macht Deines Trotzes
Dein heimlicher Helfer
Techniken der Macht
Wenige Jahre später geschrieben
Nachwort
Rezensionen
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Psyche 3/2013
Rezension von Thomas Auchter
»Mosers Bücher richten sich sicher zuvörderst an von destruktiven religiösen Erfahrungen Betroffene und ihre Umgebung, sie sind aber ebenso hilfreich für alle, die professionell solchen Menschen begegnen und versuchen, ihnen auf die eine oder andere Weise Linderung von der ›Gotteskrankheit‹ zu verschaffen…« [mehr]
Wege zum Menschen, 65. Jg., 85–90, ISSN 0043-2040 © 2013 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
Rezension von Thomas Auchter
»In ›Vater, Mutter, Gott und Krieg‹ (2012) verfolgt Moser an seinem Patienten Hartmut P. eine dramatische Passage seines Therapieprozesses, den er mit ihm vor etwa 30 Jahren durchgemacht hat. In Hartmut P. begegnet Moser auf eine berührende Weise seinem gottesvergifteten alter Ego (8, 119), so dass es zeitweilig zu einer ›Bruder- oder gar Zwillingsübertragung oder -gegenübertragung‹ gekommen ist…« [mehr]
Analytische Psychologie Heft 170, 43. Jg., 4/2012
Rezension von Robert C. Ware
»Die Briefe enthalten keinerlei Idealisierung, sie sind bis über die Schmerzgrenze hinaus mit der nüchternen Realität von ›Vater, Mutter, Gott und Krieg‹ erfüllt. Mosers Herausgabe ist ein Beitrag zu der nach wie vor dringenden Aufgabe der Bewältigung der Unfähigkeit zu Trauern. Hartmut P.s ›Wüten‹ gibt dem oft tief verdrängten Groll der Enttäuschung vieler Zeitgenossen Gestalt und eine Stimme, vielleicht sogar einen Sinn…« [mehr]
Deutsches Ärzteblatt PP, Ausgabe Juli 2012
Rezension von Vera Kattermann
»Mit Büchern von Tilmann Moser ist es ein bisschen wie mit Woody-Allen-Filmen: Es werden ihrer mit erstaunlicher Frequenz mehr, man liebt oder hasst sie, und ihre jeweilige Überzeugungskraft ist äußerst schwankend. Der Erkenntnisgewinn und das Lesevergnügen an diesem neuesten Band halten sich tatsächlich in Grenzen…« [mehr]