Jens L. Tiedemann
Die Scham, das Selbst und der Andere
Psychodynamik und Therapie von Schamkonflikten
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
573 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2035-2, Bestell-Nr.: 2035
Mit einem Vorwort von Micha Hilgers
Die Scham spielt bei einer Reihe von psychopathologischen
Krankheitsbildern eine entscheidende Rolle. Obwohl die theoretische
Relevanz dieses Gefühls in den letzten Jahren in der Psychoanalyse
hervorgehoben wurde, werden die behandlungstechnischen
Implikationen dieser revidierten Sichtweise der Scham weiterhin
vernachlässigt. Scham stellt meist ein Problem dar, dessen Existenz
in der Psychotherapie stillschweigend hingenommen, jedoch von
vielen Therapeuten unterschätzt wird. Das Drama von Verbergen und
Sich-Zeigen ist primär ein sozialer Vorgang.
Scham ist weder im Selbst des Menschen verwurzelt noch geht sie
allein aus inneren Konflikten hervor. Vielmehr lässt sie sich als
Affekt charakterisieren, in dem sich die intersubjektive Erfahrung
des vom Anderen versagten Bedürfnisses nach Anerkennung
niederschlägt. Wie sehr Scham die therapeutische und analytische
Situation durchziehen kann, welche Inhalte und Formen der Scham
auftauchen und welche therapeutischen Interventionen hilfreich
sind, um Schamkonflikte zu bearbeiten, wird anschaulich
dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Danksagung
Vorwort
Wir sind doch nicht blöd – oder doch?
(Micha Hilgers)
Einleitung
Die Phänomenologie und Entwicklung der Scham
Adaptive Funktion der Scham
Die Verinnerlichung der Scham
Maskierungen und Abwehr der Scham
Formen und Inhalte der Scham
Explizite und implizite Schamquellen und die
zyklisch-psychodynamische Perspektive
Arbeit am Introjekt und der verinnerlichten Scham
Enactments und Now Moments als Arena der Scham
Dialektik von Selbstenthüllung und Selbstverborgenheit
Scham und neurotische Krankheitsbilder
Das schamvulnerable, narzisstische Selbst
Borderline-Pathologie und traumatische Scham
Scham und Intersubjektivität
Gegenseitigkeit, Anerkennung und Scham
Die intersubjektive Natur der Scham – Ein kontextualistisches
Verständnis von Scham und Selbstverachtung
Literatur
Rezensionen
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Deutsches Ärzteblatt PP (Heft 1 Januar/2012)
Rezension von Tilmann Moser
»Faszinierend sind auch Tiedemanns kurze Fallberichte, in denen der neue Stil deutlich und einfühlbar aufgezeigt wird. Das Buch könnte für längere Zeit zu einem wichtigen, gut lesbaren Lehrbuch werden…« [mehr]
demenz.Leben 20.2014
Rezension von MIchael Ganß
»Tiedemann gründet seine Betrachtungen auf die Psychoanalyse – sein Plädoyer, therapeutische Prozesse als intersubjektives Geschehen zu betrachten, gilt jedoch für alle therapeutischen und begleitenden Professionen. Wie auch sein Augenmerk auf die Scham des Therapeuten, die selten thematisiert wird. Den Praxisbezug stellt er an vielen Stellen über kurze Fallvignetten her…« [mehr]
Leseempfehlung für die Mitglieder der Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP)
Rezension von Eva Jaeggi
»Das Buch bietet daher nicht nur einen Überblick über die bisherige Literatur zur Scham, sondern darüber hinaus bekommt man sozusagen ein ›Lehrstück‹ vorgeführt darüber, was die in den letzten Jahren immer wieder genannte ›interaktionistische Wende‹ in der Psychoanalyse ganz konkret zum Verständnis der Therapie und wichtiger menschlicher Entwicklungslinien leisten kann…« [mehr]
Publik-Forum, kritisch - christlich - unabhängig, Oberursel, Ausgabe 4/2011
Rezension von Dr. Norbert Copray
»Tiefgreifend und umfassend wird der Sachverhalt durch die fulminante Arbeit von Jens L. Tiedemann erörtert. Anhand der ›intersubjektiven Natur der Scham‹ kann Tiedemann zeigen, dass das Unbewusste nicht im Menschen, sondern in den Beziehungen miteinander angesiedelt ist…« [mehr]