Moritz Senarclens de Grancy
Sprachbilder des Unbewussten
Die Rolle der Metaphorik bei Freud
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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
248 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2502-9, Bestell-Nr.: 2502
Am Anfang der Psychoanalyse steht eine grundlegende Beobachtung
Freuds: Seine hysterischen Patientinnen leiden unter schmerzhaften
Symptomen, die sich in einer eigentümlichen Bildhaftigkeit
ausdrücken. Auf diese Weise bleiben ihre Vorgeschichten zunächst
verborgen und zeichnen sich weder im Bewusstsein der Patientinnen
noch in Freuds Krankendarstellungen ab. Erst durch angemessene
Sprachbilder für das Unbewusste gelingt die Aufdeckung des
Verborgenen. Dieses Bewusstwerden des Zusammenwirkens von Rede und
Bild, Wort und Vorstellung geschieht durch den impliziten Rückgriff
auf die rhetorische Figur der Metapher.
Im vorliegenden Buch werden die Parallelen zwischen der
Erkenntnisfunktion des Metaphorischen und der Psychoanalyse Freuds
nachgezeichnet. Im Rückgriff auf Metapherntheorien sowie
ausgewählte Texte aus der Frühphase der Psychoanalyse erklärt der
Autor in seiner kulturwissenschaftlichen Untersuchung das
metaphorologische Verfahren Freuds. Dabei erforscht er zugleich die
erkenntnistheoretischen Bedingungen des Freud’schen Paradigmas am
Schnittpunkt von Physiologie und Semiotik.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Danksagung
Vorwort
Einleitung
Der verloren gegangene Zusammenhang und das rettende
Wort
Alles beruht auf Beziehungen – Metaphorik und
Hysterieforschung
Die Entdeckung des hysterischen Narrativs – Freuds Ausgangslage
Fragestellung, Korpus und Methode
Freuds Werk zwischen Wissenschaft und Kunst – Zum Stand der
Forschung
Status der Sprache und des Bildes – Der Zugriff der Metaphorik
Problemstellungen und die Epistemik von Bruch und Zusammenhang
Metaphorik und
Psychoanalyse
Elemente des Metaphorischen
Metaphorik in der psychoanalytischen Klinik
Freuds wissenschaftliche Prosa
Erkennen und
Erzählen bei Freud
Die psychoanalytische Übertragung
Mythos und Paranoia
Sprachbilder, Vorbilder und Spiegelbilder
Freuds Beziehung zu Charcot und Fließ
La théorie c’est
bon ...
Freuds Universalspezialist
Metaphorizität in Freuds »Entwurf einer
Psychologie«
Freuds Darstellung einer
naturwissenschaftlichen Psychologie
Elemente des Metaphorischen im »Entwurf«
Die »Messbarkeit« des Sprachgebrauchs durch die Metaphorik
Differenz und Identität
Freud und der
Galilei’sche Einschnitt
Aliquis – Das vergessene Wort
Zugänge zum Text in der christlichen und jüdischen Religion
Theorie des Einzigen
Ausblick
Literatur
Rezensionen
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PSYCHE 71. Jahrgang Heft 3 März 2017
Rezension von Manfred Riepe
»Freud war ein ausgezeichneter Stilist – dieser Feststellung dürften selbst Kritiker der Psychoanalyse zustimmen. Dass seine Krankengeschichten ›wie Novellen‹ (1895d, S. 227) zu lesen seien, hat er selbst schon früh angemerkt. Das Thema gehört zum Bestand der Wissenschaftsgeschichte. Interessant wird diese Problematik, wenn man sich auf eine Eigenart von Freuds Methodik selbst besinnt.…« [mehr]
www.literaturkritik.de
»Wie stellte Sigmund Freud Zusammenhänge her, in deren Folge er zur Psychoanalyse als Wissenschaft, Denkfigur und psychotherapeutischer Kur gelangte? In seinem Buch Sprachbilder des Unbewussten untersucht Moritz Senarclens de Grancy diese Frage im Spiegel ausgewählter Metapherntheorien an den Schriften Freuds aus der Entstehungsphase der Psychoanalyse…« [mehr]
Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse, Heft 57, 1/2016
Rezension von Galina Hristeva
»Das ›exklusive‹ Verhältnis (S. 39) von Psychoanalyse und Sprache wird von Senarclens de Grancy überzeugend belegt, ebenso Freuds Opposition gegen die positivistische Psychologie, seine Suche nach neuen Ausdrucksmitteln für seine ›prekären‹ Forschungsobjekte (S. 35)…« [mehr]