Bernhard Handlbauer
Die Freud-Adler-Kontroverse
EUR 35,50
Dieser Titel ist derzeit vergriffen.
Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
236 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
2. Aufl. 2010
ISBN-13: 978-3-8980-6082-0, Bestell-Nr.: 1082
Alfred Adler gehörte im Herbst 1902 zu den Gründungsmitgliedern des
ersten Schülerkreises um Sigmund Freud, der sogenannten
»Mittwochs-Gesellschaft«. 1910 wurde er zum Obmann der daraus
hervorgegangenen »Wiener Psychoanalytischen Vereinigung« gewählt.
Ein Jahr später kam es zum Bruch mit Freud. Im Oktober 1911
verließen Adlers letzte Anhänger die WPV.
Neun Jahre lang dauerten die intensive Zusammenarbeit und die sich
zuspitzenden Auseinandersetzungen zwischen Freud, Adler und anderen
Mitgliedern der Gruppe. Minutiös wird diese wechselvolle
Kontroverse anhand von Protokollen, Briefen und
Augenzeugenberichten nachgezeichnet.
Dabei entsteht ein lebendiges Bild der frühen
»Mittwochs-Gesellschaft«, ihrer Arbeitsweise, Zusammensetzung, vor
allem aber der vielfältigen inhaltlichen Beiträge Adlers und ihrer
Rezeption durch Freud und die anderen Gruppenmitglieder. Die
Darstellung dieser Diskussionen ist jenseits des engen Bewusstseins
psychologischer Schulenstreitigkeiten angesiedelt und versucht, den
zahlreichen Legenden und Simplifizierungen gegenzusteuern, die über
die Ereignisse von den jeweiligen Schülergenerationen tradiert
werden.
»Gegenüber älteren Untersuchungen, die sich mit der
Adler-Freud-Kontroverse beschäftigen, hat die Handlbauers zwei
entscheidende Vorzüge. Zum einen zeichnet sie, vor allem anhand der
noch wenig ausgewerteten ›Protokolle der Wiener Psychoanalytischen
Vereinigung‹, die Entstehung des Konflikts nach, statt nur auf das
manifeste Resultat zu starren. Zum anderen wahrt sie wohltuende
Äquidistanz zu beiden Positionen, ohne auf engagiertes Urteil zu
verzichten. Handlbauer entgeht der naheliegenden, aber das Denken
hemmenden Versuchung, eine der beiden Vaterfiguren zum
Überich-Inhalt werden zu lassen. Das macht sein Buch in
ausgezeichneter Weise lesbar.« Hans-Martin Lohmann in der
FAZ
»Der Sonderfall Adler/Freud bestand darin, daß er in
bösartige Feindschaft und gegenseitige Beschimpfungen ausartete.
›Minderwertigkeitsgefühl‹, ›männlicher Protest‹ und andere
Elemente, die Adler abweichend der Libido-Theorie Freuds
entgegenstellte, waren zwar wissenschaftlich gravierend, aber kein
ausreichender Anlaß für die Erbitterung und den Haß, in die der
Konflikt überging. Die vorliegende Darstellung, perfekt erarbeitet,
dokumentiert das eingängig und überzeugend.« Edwin Hartl in den
Salzburger Nachrichten
Rezensionen
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Zeitschrift für freie psychoanalytische Forschung und Individualpsychologie 8. Jahrgang, Nummer 1, Mai 2021
Rezension von Paolo Raile
»Das Werk ist sprachlich angenehm lesbar verfasst worden und erklärt auch die theoretischen Differenzen sehr eindrücklich. (…) Wenn man sich mit den Differenzen zwischen Freud und Adler oder der Geschichte der WPV bis 1911 beschäftigen möchte, dann führt kein Weg an diesem Buch vorbei…«