Klaus Ottomeyer

Angst und Politik

Sozialpsychologische Betrachtungen zum Umgang mit Bedrohungen

Cover Angst und Politik

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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft

Verlag: Psychosozial-Verlag

268 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

1. Aufl. 2022

ISBN-13: 978-3-8379-3146-4, Bestell-Nr.: 3146

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837978339
Ob Anti-Atomkriegsbewegung in den 1980er Jahren, Corona-, Klima- oder Flüchtlingskrise etc. – alle verbindet eine Mobilisierung von Angst. Realistische Angst, jedoch auch neurotisch-paranoide Angst, unter deren Dominanz eine gefährliche Drift zu Autoritarismus, Machismo und cäsaristischen Bewegungen zu konstatieren ist. Wie geht man politisch, wie gehen wir damit um?

Klaus Ottomeyer tritt im Anschluss an Freud für eine Unterscheidung von Real-, Gewissens- und neurotischer Angst ein. Unter dieser Prämisse bespricht er zeithistorische »Wellen der Angst« und entwirrt ihre Angstgeflechte, um politischem Missbrauch, Rechtspopulismus und -extremismus Tür und Tor zu schließen. Diesen hält er gelungene Beispiele des Widerstands und der Verteidigung unserer Demokratie entgegen.

Inhaltsverzeichnis

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Einleitung

I Wellen der Angst

Angst vor dem Atomkrieg

Sie fürchten weder Tod noch Teufel: Kontraphobiker und Besorgte

Umgang mit Angst: Horst-Eberhard Richter

Angst vor AIDS

Tschernobyl und die Folgen

Ein benötigter Schurke: Der zweite Golfkrieg

Jugoslawienkriege und ihre Opfer

Jagd auf Geflüchtete und Einwanderer

Genozid in Ruanda

Afghanistan kommt zu uns

Terror in Tschetschenien, Verfolgung und Mord im Exil

11. September 2001 und die Folgen

Irak-Invasion und Entstehung des IS

Tsunami und Bürgerkrieg in Sri Lanka

Syrien bringt das Fass zum Überlaufen

Eine arabische Gruppe

Willkommenskultur und Flüchtlingskrise

Ein transatlantisches Cluster und die Logik des Cäsarismus

Angst vor dem großen Austausch

Angst vor Identitätsverlust

Ängste der Männer und Rückkehr des Patriarchats

II Die drei großen Ängste
Eine systematische Betrachtung und Analyse von Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus

Das Freud’sche Modell: Realangst, neurotische Angst, Gewissensangst
Realangst
Neurotische Angst
Gewissensangst

Psychoanalyse der Flüchtlingskrise und Fremdenangst
Realangst: Aktuelle Bedrohungen verleugnet, bagatellisiert, missbraucht
Gewissensangst: Zwischen neuer Leichtigkeit und Heuchelei
Neurotische Angst: Der Fremde als Container für verpönte Regungen

III Ergänzungen

Angst vor Empathie oder: Die dunklen Seiten der Empathie

Fridays for Future

Corona

Der Fluch der Marke Ich: Regierungskrise in Österreich

Was tun?

Literatur

Rezensionen

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Familiendynamik. Systemische Praxis und Forschung 3/2023

Rezension von Erhard Wedekind

»Im zweiten Teil des Buches nimmt der Autor eine systematische und sehr differenzierte Analyse (quasi als wissenschaftliche Unterfütterung) der Flüchtlingskrise und des Rechtspopulismus anhand des Freud/'schen Modells von Realangst, neurotischer Angst und Gewissensangst vor […]. Für das systemisch orientierte Publikum möchte ich diese Publikation wärmstens empfehlen: Sie transportiert die als Markenzeichen gepflegte ›Kontextsensibilität‹ über das familiäre System und die institutionelle Ebene auf ein gesellschaftliches und politisches Niveau…«

Die Presse am 10. September 2022

Rezension von Martin Schenk

»In Klaus Ottomeyers Buch geht es um die Weltunsicherheiten, die uns jetzt eine nach der anderen heimsuchen. Und wie wir die Angst verarbeiten. Der Sozialpsychologe behandelt Virus, Krieg, Flucht, Klima in psychoanalytischem Sinne der Unterscheidung von Real-, Gewissens- und neurotischer Angst. Angst ist nicht gleich Angst. Probleme entstehen, wenn die Realangst verleugnet, die Gewissensangst lächerlich gemacht und die neurotische Angst gezielt verbreitet wird…«

Soziale Psychiatrie 03/2022

Rezension von Jürgen Karres

»Klaus Ottomeyer ist in einer höchst bedrohlichen Zeit, in der wir seit dem 24.02.2022 vor neuen großen Ängsten stehen, ein höchst differenziertes Buch gelungen, das Orientierung – und ja: auch Trost gibt. Denn man sieht sich in einer durch den Ukrainekrieg remilitarisierten Welt ein Stück besser gewappnet, die Gegenwart und Zukunft psychisch zu bewältigen. Und es bleibt die große Freude, dass es noch immer Sozialpsychologen gibt, die sich dem Dickicht der schier undurchdringbar gewordenen Welt zuwenden, es intellektuell-human durchdringen und zusätzlich als Praktiker selbst Hand anlegen, um die real existierenden und täglich erneuerten Grausamkeiten wenigstens ein Stück weit abzumildern…«

Deutschlandfunk, 20. Mai 2022

»In der Sendung ›Lebenszeit‹ des Deutschlandfunks spricht Klaus Ottomeyer mit dem Moderator Michael Röhl, der Pfarrerin Gunhild Vestner und dem Politiker und Rechtsanwalt Gerhart Baum über das Thema ›Leben in ungewissen Zeiten – Die Angst vor einem Krieg‹.…« [mehr]

profil, 18. April 2022

Rezension von Edith Meinhart

»›Der Kulturkampf zwischen der einfühlsamen Kultur der Frauen und der Kultur der angeberischen, übermäßig selbstbewussten, in Wirklichkeit zutiefst gekränkten Männer hat nie aufgehört. Es besteht durchaus die Gefahr, dass die alten Muster zuschnappen und man den kämpfenden Helden wieder auf allen Seiten gut findet.‹ Klaus Ottomeyer über Putin als gefährliche Figur des gekränkten Mannes, die Überlebensschuld von Flüchtlingen und Geschlechterrollen.…« [mehr]

Melodie & Rhythmus 2/2022, 1. April 2022

Rezension von Susann Witt-Stahl

»In seinem jüngst erschienenen Buch ›Angst und Politik‹, in dem er auch auf den gleichnamigen historischen Aufsatz von Franz Neumann aus dem Jahr 1957 Bezug nimmt, weist er darauf hin, dass Angst ein guter Ratgeber sein könne, wenn sie realistisch begründet werde, mit einer menschenfreundlichen Gewissensangst verbunden sei und neurotisch-paranoide Ängste bewältigt würden…«

www.psychologie-heute.de am 23. März 2022

Rezension von Susanne Ackermann

»Der Psychotherapeut und Sozialpsychologe Klaus Ottomeyer erklärt, warum in der aktuellen Situation Angst kein schlechter Ratgeber ist…« [mehr]