Heiner Hirblinger

Psychoanalytisch-pädagogische Kompetenzen für die Lehrerbildung

Wahrnehmung, sprachliches Handeln und Erfahrungsorganisation

Cover Psychoanalytisch-pädagogische Kompetenzen für die Lehrerbildung

EUR 44,90

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Buchreihe: Psychoanalytische Pädagogik

Verlag: Psychosozial-Verlag

386 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-2657-6, Bestell-Nr.: 2657

Lehrerinnen und Lehrer müssen sich im Unterricht immer wieder auf das Wagnis der Verbundenheit einlassen. Sie müssen die affektiven und weitgehend unbewussten Dramen im Unterricht verstehen, in die sie mit Kindern und Adoleszenten in einer komplexen Lernwelt verwickelt werden. Es sind diese Dilemmata, Ambivalenzen und Spaltungsprozesse im intersubjektiven Geschehen, die aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive dem Bildungsprozess neue Sichtweisen und wertvolle Potenziale erschließen – wenn sie hinreichend gut verstanden werden.

Heiner Hirblinger zeigt anhand mehrerer Settings für eine Aus- und Weiterbildung, wie der Bildungsprozess von Lehrerinnen und Lehrern in Prozessen der Professionalisierung unterstützt werden kann. Er stellt ein psychoanalytisch-pädagogisches Verständnis für Kompetenzerwerb in der Lehrerbildung vor, bei dem Probleme der Wahrnehmung, des sprachlichen Handelns und die Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung in Konflikten mit Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt stehen.

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

I Wahrnehmung und sprachliches Handeln

Vorbemerkungen

1. Reflexionsfunktion und Kompetenzerwerb
1.1 Das Paradigma der selbstreflexiven Wissenschaft
1.2 Selbstreflexive Theorie und biographisch erworbene Disposition

2. Aufmerksamkeit und das bewusste Ich
2.1 Wahrnehmung im Fokus theoriegeleiteter Reflexion
2.2 Der phänomenologische Approach an das Problem der pädagogischen Wahrnehmung

3. Die Vernunft des Settings und das sprachliche Handeln
3.1 Die Stärkung des Selbst durch den imaginativen Prozess
3.2 Die Potenzialität des Ereignisses im Spiegel der Wahrnehmungsurteile
3.3 Die Arbeit mit und an der objektivierenden Vergegenständlichung des Subjektiven
3.4 Triadischer Gemütszustand und die Gegenübertragung des Seminarlehrers
3.5 Die Formation des Diskurses durch die Arbeits- und Aktionsformen der Seminarausbildung – Vergleich zweier Seminarsettings

II Erzähltes Ereignis und Erfahrungsbildung

Vorbemerkungen

1. Das Narrativ als Dokument
1.1 Objektive Hermeneutik und dokumentarische Methode – das Typische am Fall
1.2 Das pädagogische Dispositiv als Subjekt und Objekt praxeologischer Forschung
1.3 Der Erwerb von Professionswissen und die Grenzen der dokumentarischen Methode

2. Hermeneutik des Subjekts im intersubjektiven Prozess
2.1 Die Inhalts- und die Prozessebene in Narrativen
2.2 Interaktive Gleichsetzung und projektive Identifizierung – das Erscheinungsbild der affektiven Dissoziation im Narrativ
2.3 Vom Gleichsetzungsmodus zum Als-ob-Modus – referenzielle Entkoppelung und Individuierung
2.4 Kontingenzentdeckung – der schwierige Weg vom subjektiven zum objektiven Objekt
2.5 Der symbolische Raum für Affektregulierung und Stärkung des Selbst

3. Subjektive Heuristiken und epistemische Habitualisierung
3.1 Die Methode der »imaginativ-fokussierenden Fallbesprechung«
3.2 Pädagogische Intervision in der Form kollegialer Fallbesprechung – ein Pilotprojekt zur inneren Schulentwicklung

Epilog: »Noch jetzt, während ich dies schreibe…«

Literatur

Rezensionen

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PÄDAGOGIK 10/18

Rezension von Jörg Schlömerkemper

»In kritischer Abgrenzung zu gängigen (empiristisch, kognitivistisch verengten) Konzepten und mit anschaulich-beeindruckenden Beispielen wird für ein ›empathisches Wahrnehmen‹ plädiert, das Prozesse und Konflikte nicht voreilig auf prinzipielles ›Wissen‹ reduziert, sondern in theoretischer Offenheit pädagogische Begegnungen in ihrer emotionalen »Tiefenstruktur« erkennbar und behandelbar macht…« [mehr]