Bernhard Janta, Susanne Walz-Pawlita, Beate Unruh (Hg.)

unzeitgemäßes

Eine Publikation der DGPT

Cover unzeitgemäßes

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

308 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-2323-0, Bestell-Nr.: 2323

Die Psychoanalyse erhellt, wie sich zwischenmenschliche Erfahrungen, körperliche Gegebenheiten sowie gesellschaftliche und kulturelle Bedingungen in der Psyche des Einzelnen niederschlagen. Mit dieser Herangehensweise war sie in ihren Anfangsjahren unzeitgemäß fortschrittlich, gegenwärtig scheint sie manchen überholt – und in diesem Sinne unzeitgemäß. Angesichts des vorherrschenden Lebensgefühls, das von Beschleunigung und Selbstoptimierung geprägt ist, wirkt die Psychoanalyse mit ihrem Verweis auf Grenzen der Conditio humana auf viele rückwärtsgewandt.

Die Beiträge renommierter PsychotherapeutInnen verdeutlichen, dass psychotherapeutische Prozesse Zeit brauchen und dass die psychoanalytische Psychotherapie geeignet ist, eine nachhaltige Wirkung herbeizuführen. Der Vorwurf, unzeitgemäß zu sein, trifft sie insofern, als sie sich dem zeitgemäßen Trend hin zu Beschleunigung und Effizienzsteigerung verweigert.

Mit Beiträgen von Andreas Bachhofen, Werner Bohleber, Georg J. Bruns, Anna Buchheim, Martin Dornes, Mirko Ernst, Friedhold Hempfling, Hans Hopf, Helga Krüger-Kirn, Joachim Küchenhoff, Wolfgang Mertens, Matthias Michl, Diana Pflichthofer, Gabriele Poettgen-Havekost, Michael Purucker, Gerhard Roth, Christian Sell, Adelheid M. Staufenberg, Nicole Strüber und Manfred Wolfersdorf

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Einleitung


I Psychoanalyse in der Zeit

Das Maß der Zeit
Die Zeit als Tauschwert und Gabe
Joachim Küchenhoff

Machen moderne Gesellschaften psychisch krank?
Martin Dornes

Gesellschaftliche Demokratisierung und der Aufstieg des intersubjektiven Paradigmas in der Psychoanalyse
Eine kritische Bestandsaufnahme
Werner Bohleber

»Wohlstand macht Ungeheuer«
Gesellschaftliche und psychologische Aspekte der Ökonomisierung
Georg Bruns

»Geh aus mein Herz und suche …«
Ist eine Allgemeine Psychotherapie in der Psychoanalyse bereits Realität?
Wolfgang Mertens


II Klinische Praxis

AD(H)S: Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Adelheid M. Staufenberg

Die unruhigen Jungen
Hans Hopf

Psychodynamisch-integrative Komplexbehandlung bei komorbider Depression in der Akutklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Voraussetzungen, Möglichkeiten und Bedeutung aus psychoanalytischer Sicht
Michael Purucker, Mirko Ernst, Matthias Michl, Friedhold Hempfling & Manfred Wolfersdorf

»Optimize yourself!« oder: Auf der Suche nach einer Bleibe für das beschädigte Leben
Diana Pflichthofer

Bin ich schön – bin ich weiblich!?
Helga Krüger-Kirn

Vom Wahrnehmen, Fühlen und »Denken ohne Geländer«
Gabriele Poettgen-Havekost


III Nachbarwissenschaften

Denn nie war sie so wertvoll wie heute …
Intersubjektivitätstheorie und die Theorie komplexer Systeme als Grundlagen einer zeitgemäßen Psychoanalyse
Andreas Bachhofen

Wissenskulturen
Zur epistemischen Unhintergehbarkeit der Differenz zwischen Psychoanalyse und kognitiver Verhaltenstherapie
Christian Sell

Neurobiologische Grundlagen von Psychotherapien und ihrer zeitlichen Dynamik
Gerhard Roth & Nicole Strüber

Neuronale Korrelate und Veränderungen bei depressiven Patienten während einer psychoanalytischen Psychotherapie
Studien mit einem Bindungsparadigma
Anna Buchheim

Autorinnen und Autoren

Rezensionen

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Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 36, 2017

Rezension von Timo Storck

»Die offenkundige Bezugnahme der Psychoanalyse auf wissenschaftliche Nachbarfelder bringt ein weiteres Erfordernis mit sich, wie der Band, nicht immer explizit, aber meist zwischen den Zeilen, zeigt: die wissenschaftsphilosophische und methodologische Sicht der und auf die Psychoanalyse…« [mehr]