Andrea Gysling
Die analytische Antwort
Eine Geschichte der Gegenübertragung in Form von Autorenportraits
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
408 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2017-8, Bestell-Nr.: 2017
Die Kontroverse um die Gegenübertragung gehört zu den spannendsten
und leidenschaftlichsten in der Geschichte der Psychoanalyse.
Nahezu jeder Analytiker von Format hat sich zu diesem Thema schon
geäußert. In ihren 30 Autorenportraits lässt Andrea Gysling die
ganze Vielfalt dieser Auseinandersetzung von 1910 bis heute
aufscheinen.
Mit Portraits u.a. von Alice und Michael Balint, Gaetano Benedetti,
Wilfred R. Bion, Otto Fenichel, Sandor Ferenczi, Sigmund Freud,
Karen Horney, Carl G. Jung, Otto Kernberg, Otto Rank, Wilhelm Reich
und Donald W. Winnicott
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Vorwort von 1994 Vorwort von 1985 Einleitung
Teil I:
DIE PIONIERZEIT: AM ANFANG WAR DIE FURCHT
1. Die besonderen Charakteristika der Pionierzeit
2. Die Gegenübertragung bei FREUD: Das Spiegel-, Chirurgen- und
Indifferenzideal
3. Adolph STERN: Ohne ein gewisses Maß an milder, positiver
Gegenübertragung geht es nicht
4. Edward GLOVER: Unsere Gegenübertragung bedarf täglicher
analytischer Pflege
5. Sandor FERENCZI: Warum denn immer so streng und versagend? Wo
bleibt die Zärtlichkeit?
6. Otto RANK: Das wichtigste Ingrediens der optimalen
Gegenübertragung heißt Bescheidenheit. Der Analytiker wird zum
Hilfs-Ich und Teilobjekt
Teil II:
DIE ZWEITE PHASE: DER DORNRÖSCHENSCHLAF BIS ZUM BEGINN DER
FÜNFZIGER JAHRE
1. Vom langen Schlaf zwischen 1930 und 1950. Und von einigen
bemerkenswerten Ausnahmen
2. ALEXANDER und FRENCH: Deine Gegenübertragung sei umgekehrt
proportional zur einstigen Haltung der Eltern des Patienten
3. Karen HORNEY: Ihr Umgang mit den Patienten - ein Spiegel ihrer
unbewußten Konflikte?
4. Ella SHARPE: Dem Analytiker als immer nur ausgeglichenem
Übermenschen wird der Garaus gemacht. Wichtig ist einzig der Grad
seiner Bewußtheit
5. Wilhelm REICH: Die wilde Jagd nach der negativen Übertragung als
Ausdruck einer paranoid gefärbten Gegenübertragung?
6. Donald Woods WlNNICOTT: Haß in der Gegenübertragung ist manchmal
ganz normal und soll dem Patienten sogar vermittelt werden
7. Carl Gustav JUNG: Freuds Indifferenzideal ist unmenschlich und
feige. Analytiker sollten sich vom Patienten infizieren lassen
8. Robert FLIESS: Zuviel Engagement und Identifikation ist des
Teufels. Analytiker sollen sich mit ihren Patienten nur so weit
identifizieren wie Tee-Tester mit einem Schluck Tee
9. Alice und Michael BALINT: Keimfreiheit und Neutralität gibt es
nicht. Schon die Anordnung der Kissen auf der Couch spricht
Bände
10. Otto FENICHEL: Übertrieben kühles Spiegel-Gehabe ist genauso
schlimm wie das Suchen nach Triebbefriedigung
11. Leo BERMAN: Restlose Hingabe des Analytikers als
Gegenübertragung ist das wichtigste therapeutische Agens
12. Theodor REIK: Analytiker arbeiten zu kopflastig. Man höre mehr
auf seine Gegenübertragung, dann hat man schon alles begriffen
Teil III:
DIE DRITTE PHASE: DIE GEGENÜBERTRAGUNG WIRD DER SCHLÜSSEL ZUM
UNBEWUSSTEN DES PATIENTEN
1. Der umwälzende, neue Gedanke und der Beitrag der Briten zu
dieser Revolution
2. Paula HEIMANN: Die Gegenübertragung ist eine Schöpfung des
Patienten
3. Margaret LlTTLE: Die ganz subjektive Gegenübertragung öffnet den
Weg ins Unbewußte des Patienten. Man sollte daher unbedingt zu ihr
stehen
4. Maxwell GlTELSON: Die Gegenübertragungs-Komplikation wird zum
Wachstumspunkt für den Patienten, vorausgesetzt, man ist offen und
ehrlich
5. Heinrich RACKER: Selbst in der allerneurotischsten
Gegenübertragung liegt noch ein Kömchen Wahrheit über den Patienten
verborgen
6. Wilfred R. BlON: Der stumme Schrei. Die Gegenübertragung als
Abbild des Überwältigenden
7. Werner KEMPER: Unsere Gegenübertragung sagt immer die Wahrheit.
Allerdings nur in qualitativer, nicht in quantitativer Hinsicht
8. Anni REICH: Die Revolution ist ein Ding des Teufels. Die Neuerer
mißverstehen die Psychoanalyse in ihrer Essenz. Jetzt heißt es
zusammenhalten!
Teil IV UND HEUTE:
DIE GEGENÜBERTRAGUNG ALS MOTOR DER KUR, ALS FUNDAMENT DER DEUTUNG
UND MANCHMAL GAR ALS KONKURRENZ ZU IHR
1. Die Gegenübertragung als bloße Re-aktion wird zur primären
Aktion
2. Sacha NACHT: Auf der Suche nach einem neuen Standort zwischen
Abstinenz und gratifizierender »Präsenz«
3. Donald W. WlNNICOTT und Masud KHAN: Die Gegenübertragung wird
somatisch. Sie ist der warme Mutterleib, der den Patienten
trägt
4. Michael BALINT: Im Umgang mit Grundgestörten wird eine
Gegenübertragung, schmiegsam und unzerstörbar wie Wasser, wichtiger
als alles Deuten
5. Marguerite SECHEHAYE: Nicht der direkten Mutterliebe und
Wunscherfüllung, sondern einzig der verhüllten Mütterlichkeit und
der symbolischen Wunscherfüllung bedürfen die Psychotiker
6. John ROSEN: Mutterliebe und Nähren der Seele als übergeordnetes
Prinzip in der Psychosentherapie
7. Gaetano BENEDETTI: Nicht auf Mütterlichkeit, sondern auf die
erschütterte Liebe eines Bruders oder Stellvertreters in der
Gegenübertragung kommt es an
8. Otto KERNBERG: Die Väter melden sich zurück: Schluß jetzt mit
soviel Verwöhnung von früh gestörten Patienten! Wo bleiben die
Grenzen? Wo die Selbstverantwortung des Patienten? Wo die
Neutralität und die Forderungen der Realität?
Schlußbetrachtungen
Personenregister
Literaturverzeichnis
Rezensionen
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Curare. Zeitschrift für Medizinethnologie. Vol. 35 (2012) 1+2
Rezension von Benno Zöllner
»Aus dem Sprachlosen ins Sichtbare oder Hörbare zu gelangen – da haben Kunst und Analyse viel gemeinsam: Bevor etwas Begriff wird, bevor man eine Gegenübertragung tragen kann, vor dem Begriff ist die Intuition. Die Autorin Andrea Gysling erzählt anhand des Gegenübertragungsbegriffs, wie es zum geänderten Behandeln des Patienten in der scheinbar so abstinent begonnenen Psychoanalyse kam…« [mehr]
treff.punkt a.punkt Herbst 2009
»Die Kontroverse um die Gegenübertragung gehört zu den spannendsten und leidenschaftlichsten in der Geschichte der Psychoanalyse…« [mehr]