Anne-Marie Schlösser, Kurt Höhfeld (Hg.)

Trauma und Konflikt

Eine Publikation der DGPT

Cover Trauma und Konflikt

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

526 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

2. Aufl. 2000

ISBN-13: 978-3-8980-6077-6, Bestell-Nr.: 1077

Der Titel »Trauma und Konflikt« markiert nicht nur die »Geburt der Psychoanalyse« vor 100 Jahren, als Freud die Traumatheorie in Frage stellte und die Bedeutung des unbewußten Konfliktes erkannte. Die Dichotomie von Trauma und Konflikt ist immer noch Gegenstand kontroverser Diskussionen. Wie wirken sich realtraumatische Katastrophen wie Gewalt, Mißbrauch, Vertreibung und existentielle Bedrohung auf das Individuum aus? Mit welchen inneren Verformungen reagiert der Betroffene und welche nichtneurotischen Möglichkeiten der Bewältigung gibt es? Wie stellen sich die erlittenen seelischen Verwundungen in psychoanalytischen Behandlungen dar? Kann ein Trauma überhaupt jemals bewältigt werden?

Der Band vereinigt die Beiträge der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie, die im September 1997 in Fulda stattfand.

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Trauma, Konflikt, Angst:
Psychoanalytische Beiträge zu einer Theorie der Verletzung

Joachim Küchenhoff: Trauma, Konflikt, Repräsentation
Maria V. Bergmann: Die Angst vor Retraumatisierung und die Abwehrfunktion der negativen therapeutischen Reaktion
Mathias Hirsch: Schuld und Schuldgefühl im Kontext von Trauma und Konflikt
Ludwig Janus: Psychobiologische Voraussetzungen der menschlichen Verletzbarkeit
Michael Wolf: Der traumatisierte Ödipus. Zum Verhältnis von Trauma und Trieb in Ödipuskomplex und Ödipusmythos

Blick auf die Geschichte: Wissenschaftshistorische Aspekte
Ilse Grubrich-Simitis: Es war nicht der „Sturz aller Werte”. Gewichtungen in Freuds ätiologischer Theorie
Martin S. Bergmann: Die Interaktion zwischen Trauma und intrapsychischem Konflikt in der Geschichte der Psychoanalyse
Sebastian Krutzenbichler: Das „Trauma redivivum” oder der Glaubenskrieg um die psychoanalytische Urknall-Theorie

Zur Psychodynamik von Tätern und Opfern
Wolfgang Wöller und Johannes Kruse: Die Reviktimisierungstendenz bei Opfern körperlichen und sexuellen Mißbrauchs
Eduard Dietz-Piram: Zur Psychodynamik von „Nicht-Tätern”
Gisela Richter: Totschlag als Flucht aus einem inneren Gefängnis

Trauma und Konflikt auf der Couch: Aus psychoanalytischen Behandlungen
Ingrid Baumert: Die Bedeutung des psychoanalytischen Rahmens
Matthias Schoof: Der Fall D.: Über die Wiederholung traumatischer Beziehungen zur Konfliktbearbeitung
Ursula Volz: Transformationen des frühen Traumas durch Neubildung von Repräsentanzen im psychoanalytischen Prozeß
Doris Bolk-Weischedel: Von der Externalisierung zur Internalisierung des Konflikts – ein langer psychoanalytischer Weg
Jörg Frommer: Der Umgang mit aktuellen traumatischen Ereignissen während psychoanalytischer Behandlungen
Karl -Albrecht Dreyer: Trauma oder Konflikt? Zeitgeschichtliche Aspekte in der psychoanalytischen Klinik
Matthias Elzer: Traumatische Aspekte psychotischer Erkrankungen. Anmerkungen zur Verwandtschaft von Psychose und Trauma
Ilka Quindeau: Extreme Traumatisierung und Erinnerung. Die lebensgeschichtliche Erzählung als intersubjektive Rekonstruktion
Hildegard Adler: Scham – das unauslöschliche Siegel von Konflikt und Trauma in zwei literarischen Werken (Kleists „Marquise von O.” und Rushdies „Scham”)

Realtraumatische Katastrophen und ihre Bewältigung
Jan Philipp Reemtsma: Noch einmal: Wiederholungszwang
Mohammad E. Ardjomandi: Migration – ein Trauma?
Christiane Michelberger: Der Tod als bevorstehende Wirklichkeit
Johannes Kruse und Wolfgang Wöller: Trauma und Krankheitsphantasien bei onkologischen Erkrankungen
Manfred G. Schmidt: Die Verhinderung von Trauer durch elterliche Untröstlichkeit
Hans-Joachim Maaz: Die politische Wende in der DDR und der deutsche Vereinigungsprozeß als Trauma und Konflikt
Alfred Drees: Prismatische Kommunikation im Behandlungsfeld extremtraumatisierter Patienten

Die Weitergabe des Traumas in der Familie
Tilmann Moser: Übernommenes Trauma, entlehnter Konflikt – Übertragung und Inszenierung beim Umgang mit NS-induzierten Störungen
Petra Affeld-Niemeyer: Die andere Geschichte: Trauma der Väter – Wunden der Söhne
Gabriele Teckentrup: Transgeneratives Trauma und Rebellion

Mißhandlung und Mißbrauch im Kindesalter
Michael Naumann-Lenzen: Traumatisierung im Kindesalter und posttraumatische Somatisierung.
Überlegungen an der Schnittstelle von Psychoanalyse und Neurobiologie
Harm Stehr: Stationäre Langzeitpsychotherapie mit frühtraumatisierten Jugendlichen orientiert an D. W. Winnicott
Annette Streeck-Fischer: Wenn das Welterleben verrückt. Psychotische Dekompensation bei Jugendlichen als Traumafolge
Gerd Lehmkuhl und Ulrike Lehmkuhl: Die Auswirkungen des sexuellen Mißbrauchs im Kindesalter auf Selbstbild und psychische Entwicklung im Jugendalter

Die Spaltung der psychoanalytischen Gemeinschaft: Ein Trauma mit Langzeitwirkung (Kandidatenforum)
Regine Lockot, Ludger M. Hermanns, Fritz Boencke, Michael Putzke, Beate Blank-Knaut u.a.: DPG – DPV: Gemeinsame Wurzeln, getrennte Gegenwart. Welche Bedeutung hat die Spaltung für den Diskurs in der heutigen psychoanalytischen Weiterbildung?