Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl, Tom D. Uhlig, Sebastian Winter (Hg.)
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 2/2016: Universalismus
19. Jahrgang, 2016, Heft 2
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Zeitschrift: Freie Assoziation (ISSN: 1434-7849)
Verlag: Psychosozial-Verlag
126 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im März 2017
ISBN-13: 978-3-8379-8184-1, Bestell-Nr.: 8184
DOI:
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2016-2Das Heft 2/2016 der
Freien Assoziation beschäftigt sich
mit dem umkämpften Konzept des Universalismus.
Zu den Hauptbeiträgen:
Im ersten Hauptbeitrag mit dem Titel »Tolerieren, Respektieren,
Glauben. Warum wir glauben – und es nicht wissen« befragt der
Österreichische Schriftsteller und Psychoanalytiker Sama Maani die
Aussage, man müsse »den Islam respektieren«, und rekonstruiert die
diesem Satz zugrunde liegenden Fantasien. Maani verweist dabei auf
ein neues Unbehagen am postfordistischen Kapitalismus, das eine
Identifizierungssucht hervorbringe, für die das Phantasma eines
voll und ganz mit dem Islam identifizierten »muslimischen Anderen«
als Sehnsuchtsbild fungiere und die – auch in der hiesigen Linken –
in eine Abneigung gegen diejenigen vermeintlichen oder
tatsächlichen Muslime umschlagen könne, die Kritik an »ihrer«
Kultur artikulieren.
Den zweiten Hauptbeitrag stellt ein schriftliches Gespräch dar, das
wir mit dem Politikwissenschaftler Samuel Salzborn geführt haben,
und in dem es um den Stellenwert der universalistischen Ansprüche
des Denkens der Aufklärung für ein kritisches Denken heute geht.
Unter dem Titel »Universalismus, Partikularismus und der Kampf der
Ideen« diskutieren wir über die historische Verzahnung von
universalistischem Denken und kapitalistischer und (neo)kolonialer
Herrschaft, über die Formen der Aneignung universalistischen
Denkens in antikolonialen Theorien und Bewegungen und die Frage,
was nach der radikalen Kritik an der Aufklärung durch
feministische, postkoloniale, psychoanalytische und
kritisch-theoretische Ansätze überhaupt noch von ihr bleibt.
Diese beiden Artikel werden kontrovers diskutiert und durch eigene
Reflexionen in einigen Kommentaren von Wissenschaftskolleg_innen
und Künstler_innen ergänzt, namentlich: Markus Brunner, Bettina
David, Christian Hammermann, Hannah Fitsch, Eva Kalny, Nadia
Shehadeh, Tom D. Uhlig und Jonas Wollenhaupt. Sie diskutieren über
die Antinomien eines »Sprechens über den Islam«, kritisieren
Bekenntniszwänge, machen sich für bestimmte Formen von Religions-
und Ideologiekritik stark und befragen große Begriffe wie Vernunft
und Autonomie.
Der Nachdruck eines Text von Nora Sternfeld mit dem Titel »Wem
gehört der Universalismus?« und die Glosse »Unfreie Assoziationen«
von Tom D. Uhlig schließen den inhaltlichen Schwerpunkt ab, auf den
Buchrezensionen und eine Projektvorstellung folgen.
Die Bilder dieser Ausgabe bilden zugleich einen Kommentar zum
Thema: Drei Arbeiten der Künstlerin Hannah Fitsch beschäftigen sich
mit Anspruch und Widersprüchen des Universalismus.
Diese Publikation enthält:
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Editorial
Haupttexte
Sama Maani
Tolerieren, Respektieren, Glauben
Warum wir glauben – und es nicht wissen
Universalismus, Partikularismus und der Kampf der Ideen
Ein schriftliches Gespräch mit Samuel Salzborn
Kommentare
Markus Brunner
Wider die Ideenkritik
Einige Überlegungen zum »Reden über den Islam« und ein Plädoyer
für Ideologiekritik als Gesellschaftskritik
Eva Kalny
Soziale Bewegungen, strategischer
Essenzialismus und Nationalstaaten
Nadia Shehadeh
Universalismus versus Kontexte von
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Christian Hammermann
Narzissmus und Universalismus
Bettina David
In der Bekenntnis-Falle?
Gedanken zu Sama Maanis Text
Jonas Wollenhaupt
Das Subjekt im praktischen
Universalismus
Ein Kommentar zur subjektiven Ebene in den Thesen Samuel
Salzborns
Tom D. Uhlig
Wolkenkratzer und Symbolruinen
Hannah Fitsch
Zwei Brücken – die summe seiner teile –
Der goldene Schnitt?
Interventionen
Nora Sternfeld
Wem gehört der
Universalismus?
Tom D. Uhlig
Unfreie Assoziationen
Rezensionen
Angela Moré
Karin Flaake (2014). Neue
Mütter – neue Väter. Eine empirische Studie zu veränderten
Geschlechterbeziehungen in Familien. Gießen:
Psychosozial-Verlag.
Nora Ruck & Markus Brunner
Ian Parker (2015). Psychology
After Critique [6 Bände]. Abingdon/New York: Routledge.
Pierre-Carl Link
Slavoj Žižek (2016). Der neue
Klassenkampf. Die wahren Gründe für Flucht und Terror. 2. Aufl.
Berlin: Ullstein.
Projektvorstellung
Max Walter Kinninger, Pierre-Carl Link & Alexander
Schubmann
Zur Wiedereingliederung der Psychoanalyse in den
universitären Kanon
Bezugshinweise