Bettina Mihr
Wund-Male
Folgen der »Unfähigkeit zu trauern« und das Projekt eines Zentrums gegen Vertreibungen

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Buchreihe: Haland & Wirth
Verlag: Psychosozial-Verlag
184 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6922-9, Bestell-Nr.: 922
Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Opferdiskurs, eine
spezifische Besetzung der Begriffe Heimat, Nation und Patriotismus
oder das Zusammenwirken des Bundes der Vertriebenen (BdV) mit der
als rechtskonservativ bis rechtsextrem definierten Neuen Rechten –
dies sind miteinander korrespondierende Facetten eines
Trauerdefizits, das nach Ansicht der Autorin die deutsche
Gesellschaft weiterhin wesentlich prägt. Ausgehend von der Analyse
der deutschen »Unfähigkeit zu trauern« verortet sie auch das vom
BdV geplante »Zentrum gegen Vertreibungen« in diesem spezifischen
Symptomgeflecht.
Hierbei verdeutlicht Mihr im Rahmen einer Verknüpfung
psychoanalytischer mit politikwissenschaftlichen und historischen
Analysesträngen die Notwendigkeit, nicht nur das Projekt selbst,
die diesem zukommende – kontinuierlich wachsende –
gesellschaftliche Zustimmung, die Motivationen und Intentionen der
beteiligten Protagonisten, sondern auch aktuelle gesellschaftliche
Prozesse und Strukturen im Sinne einer nach wie vor nicht adäquat
geleisteten deutschen Trauerarbeit kritisch zu hinterfragen.
Ein wichtiger, fachlich fundierter Beitrag zur Diskussion um das
umstrittene »Zentrum gegen Vertreibungen«.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Vorwort
Einleitung
Erbe der NS-Zeit – die deutsche Unfähigkeit
zu trauern
Trauer, Melancholie und Trauerarbeit
Zu Ursachen, Ausgestaltung und Verarbeitung von »Trauer und
Melancholie«
Exkurs: Ein Beitrag zum Verständnis des Faschismus
Zur Analyse der »nicht betrauerten« deutschen NS-Vergangenheit und
ihren Folgen
»Unfähig zu trauern« – keine antiquierte Diagnose
Politische Identifikationsmuster und ihre
Manifestationen
Heimat, Patriotismus, Nationalismus –
Konstanten politischer Identifikationen
Heimat
Patriotismus und Vaterland
Nation und Nationalismus
Der Nationalist
Das Zentrum gegen Vertreibungen – ein primäres
Identifikationsobjekt und seine Funktionen
Die »Neue Rechte« und der Bund der Vertriebenen – eine zu
beobachtende Allianz
Die »Konservative Revolution« in
der Weimarer Republik
Die »Neue Rechte« in Deutschland
Der Bund der Vertriebenen und seine Verschränkung mit der »Neuen
Rechten«
Ein Zentrum gegen Vertreibungen – zu Konzeption und
Diskussion
Zur Genese der Zentrumsidee
Ursprungskonzeption eines Zentrums gegen Vertreibungen in
Berlin
Konzeptionelle Weiterentwicklungen
Reflexion und Analyse des Ursprungskonzeptes
Das Bemühen um den Status des Opfers
Die Vertreibung der Deutschen als Dauerausstellung
Konzeptionspunkt »Wechselausstellungen«
Preisvergabe im Dienste der Schuldabwehr
Der
wissenschaftliche Beirat zur Kritik an den BdV-Zentrumsplänen
Reflexion und Analyse der Stellungnahme des wissenschaftlichen
Beirates
Die Vertreibung der Deutschen – ein Tabuthema?
Mögliche Motivationen zur wissenschaftlichen Mitarbeit
Die Europäisierung der Zentrumsidee – der »Meckel-Plan«
Reflexion und Analyse des »Meckel-Planes«
Zusammenfassung
Schluss
Anhang
Bibliographie