Oliver Decker
Der Prothesengott
Subjektivität und Transplantationsmedizin
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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
252 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6310-4, Bestell-Nr.: 310
Die Transplantationsmedizin wird entweder als Erfüllung eines
Menschheitstraumes betrachtet oder als entsinnlichende Technik
kritisiert. Oliver Decker deckt dahinter jedoch noch eine andere
Dimension auf: Die Not des Menschen, nicht ohne Götter, Ideale und
Theorien, kurz nicht ohne Prothesen, sein zu können. Dies
beinhaltet zwangsläufig auch die Frage nach dem Subjekt und seiner
Identität.
Die moderne Transplantationsmedizin gibt gleichzeitig das
Versprechen der Erlösung während sie auf die Transzendenz des
Bestehenden verzichtet. Decker diskutiert diese Entwicklung
theoretisch und lässt Patienten Tagebuch über ihr Befinden nach
Transplantationen führen. Dabei zeigt sich eine zunehmende
Entsinnlichung.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
1. Das Ideal des Prothesengottes
1.1 Ideal und Subjekt
1.2 Ideal und Kultur
1.3 Ideal des Prothesengottes
1.3.1 Gott als Prothese
1.3.2 Ideal als Prothese Gottes
1.3.3 Gott durch Prothesen
2. Grenzerfahrungen: Der prothetisierte Körper
2.1 Der Andere und der Körper als Prothese
2.2 Erfahrbare Grenze und Grenzverletzung
2.2.1 Prothesen des Begehrens
2.2.2 Vervollständigende Prothesen
2.2.3 Durchdrungen von Prothesen
3. Methodische Ideale
3.1 Askese und Subjektivität
3.2 Das reflexive Arbeitsbündnis
3.2.1 Intimität
3.2.2 Arrangement
3.2.3 Analyse
4. Vervollständigung und Beschädigung: Die Prothesenerfahrung
4.1 Herr Creutz
4.1.1 Zeitreihenanalyse
4.1.2 Repertory-Grid
4.1.3 Konfliktanalyse
4.2 Herr Müller
4.2.1 Zeitreihenanalyse
4.2.2 Repertory-Grid
4.2.3 Konfliktanalyse
5. Diskussion
Rezensionen
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Deutsches Ärzteblatt November 2005
Rezension von Alf Gerlach
»Somit bietet das Buch einerseits eine profunde sozialwissenschaftliche und psychoanalytische Auseinandersetzung mit der Transplantationsmedizin und ihren Auswirkungen auf gemeinsame Vorstellungen von Subjektivität, andererseits führt es auch auf differenzierte Weise in das subjektive Erleben von Transplantationspatienten ein, die die an ihrem Körper vollzogenen Veränderungen ambivalent erleben…« [mehr]