Jasmin Bleimling
Gegenübertragung und soziales Trauma
Eine Mikroanalyse des szenischen Erinnerns der Shoah in videografierten Zeitzeugengesprächen
EUR 32,90
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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
232 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2735-1, Bestell-Nr.: 2735
Mit einem Geleitwort von Andreas Hamburger
Jasmin Bleimling untersucht im vorliegenden Buch anhand von
Videomaterial mit Shoah-Überlebenden, wie das tiefenhermeneutische
Verständnis von szenisch bedeutsamen Gegenübertragungsmomenten mit
den Ergebnissen objektiver Methodik zusammenhängt und
zusammengebracht werden kann. In einem Theorieteil befasst sich die
Autorin mit den aktuellen Konzepten von Trauma, Szene und
Gegenübertragung. Die in Reaktion auf ein erlebtes Trauma
auftretenden Gegenübertragungsgefühle und ihre nonverbalen
Manifestationen stehen dabei im Fokus der Betrachtung. Die
theoretischen Erkenntnisse über die spezifische Art und Weise der
Interaktion in der traumatischen Szene werden anschließend in ein
methodisches Vorgehen umgesetzt, mit deren Hilfe fünf Gespräche mit
Holocaust-Überlebenden analysiert werden. Die dabei erzielten
quantitativen und qualitativen Ergebnisse der Videoanalysen auf
Mikro- und Makroebene werden präsentiert und abschließend
diskutiert.
Bleimling leistet mit ihrer innovativen Arbeit einen wichtigen
Beitrag zur Diskussion über die Vereinbarkeit von Psychoanalyse und
empirischer Wissenschaft. Das Buch öffnet so den Raum für neue
klinische Überlegungen und wissenschaftliche Forschungsideen zur
(non)verbalen Manifestation traumatischer Erlebnisse.
Inhaltsverzeichnis
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Geleitwort
Dank
Zusammenfassung
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
1 Theorie
1.1 Trauma
1.1.1 Einführung in
psychoanalytische Traumakonzepte
1.1.2 Arbeitsdefinition und Traumadiagnostik
1.1.3 Genozidales Trauma – Shoah
1.1.4 Individuelle Ebene
1.1.5 Soziale Ebene
1.1.6 Trauma-Transmission
1.1.7 Traumatherapie
1.2 Szene
1.2.1 Intersubjektivität als theoretischer
Überbau
1.2.2 Klinische Implikationen aus dem Konzept der
Intersubjektivität
1.2.3 Vom szenischen Verstehen zum szenischen Erinnern
1.2.4 Verbale und nonverbale Aspekte der psychoanalytischen
Szene
1.3 Gegenübertragung
1.3.1 Definition und historischer
Abriss des Konzepts
der Gegenübertragung
1.3.2 Gegenübertragung in der traumatischen Szene
1.4 Interdisziplinäre Erweiterung durch den Einbezug aktueller
Modelle
1.4.1 »Now Moments«/»Moments of Meeting«
1.4.2 »Embodiment«/Neurowissenschaftliche Erkenntnisse
1.5 Zusammenfassung: Schlüsselmomente
in der intersubjektiv traumatischen Szene
2 Methoden
2.1
Untersuchungsmaterial
2.2 Studienaufbau
2.3 Die Form der Gespräche
2.4 Tiefenhermeneutische Einschätzungen
2.5 Sprachlicher Zugang
2.6 Textanalysesystem CM (Mergenthaler, 2008)
2.7 Szenisch-narrative Mikroanalyse
2.8 Nonverbaler Zugang
2.9 Synchronizität
2.10 Motion Energy Analysis, MEA (Ramseyer, 2010)
2.11 Externe Validierung CTQ (Westen et al., 2005)
2.12 Linguistische Erweiterung
2.13 Tanzwissenschaftliche Erweiterung
2.14 Hypothesen
2.15 Statistisches Vorgehen, Berechnung der Variablen
3 Ergebnisse
3.1 Mikroanalytische
Ergebnisse Referenzvideogespräch
Fr. K. (96 Min.)
3.1.1 Fr. K. hermeneutische
Gruppeneinschätzungen
3.1.2 Fr. K. verbale Analyse
3.1.3 Fr. K. nonverbale Analyse
3.1.4 Fr. K. neutrale Szene
3.1.5 Fr. K. erste bedeutsame Szene
3.1.6 Fr. K. interdisziplinäre Ergänzung: phonetische Analyse
3.1.7 Fr. K. zweite bedeutsame Szene
3.1.8 Fr. K. dritte bedeutsame Szene
3.1.9 Fr. K. interdisziplinäre Ergänzung:
anthropologische »Sprache der Objekte«
3.1.10 Fr. K. CTQ-Fragebogen
3.1.11 Fr. K. Interkorrelationen, ICC
3.1.12 Fr.K.ZusammenfassenderVergleich:
emotional relevante versus neutrale Szene
3.2 Makroanalytische Ergebnisse
3.2.1 Hr. G. (131
Min.)
3.2.2 Hr. L. (131 Min.) Interkorrelationen, ICC
3.2.3 Hr. W. (171 Min.) Interkorrelationen, ICC
3.2.4 Hr. P. (163 Min.) Interkorrelationen, ICC
3.2.5 Verbale Analyse über die Videos hinweg
3.2.6 Nonverbale Analyse über die Videos hinweg
3.2.7 CTQ-Fragebogen
3.2.8 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
4 Diskussion
4.1 Reflexion eigener
Gegenübertragungsgefühle und
interpersonaler Konflikte
4.2 Validität
4.2.1 Allgemeine Anmerkungen
4.2.2 Validität des tiefenhermeneutischen Ansatzes
4.2.3 Validität der objektivierenden Methoden
4.2.4 Die Rolle der Kamera
4.3 Diskussion der wichtigsten Ergebnisse und
Validität
4.3.1 Tiefenhermeneutische Ergebnisse
4.3.2 Verbale Ergebnisse/Textanalytische Methode
4.3.3 Nonverbale Ergebnisse/Videoanalyse
4.3.4 Externe Validierung/Fragebogen
4.3.5 Statistische Ergebnisse, methodenübergreifende
Übereinstimmung
4.4 Überlegungen zu den untersuchten Konstrukten
von Gegenübertragung und Szene
4.5 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
vor dem Hintergrund der methodischen Einschränkungen
4.6 Relevanz des Themas und klinische Implikationen
4.7 Ausblick und künftige Forschungsideen
Literatur
Anhang
A1 Skript R (Fr. K.)
A2 ROI der MEA (ROI 1: Fr. K., ROI 2: Interviewer KG)
A3 CTQ-Fragebogen (Westen, 2005), deutsche Version
(Grabhorn et al., 2008)