Silja Matthiesen
Wandel von Liebesbeziehungen und Sexualität
Empirische und theoretische Analysen
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Buchreihe: Beiträge zur Sexualforschung
Verlag: Psychosozial-Verlag
344 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6578-8, Bestell-Nr.: 578
Seitdem die Ehe das Monopol verloren hat, Sexualität zu
rechtfertigen und Beziehungen und Familien zu definieren, hat sich
die soziale Organisation von Ehe, Familie und Elternschaft im
Lebenslauf verändert. Wie schlägt sich die hohe Bedeutung, die der
Sexualität heute zugesprochen wird, in der individuellen Gestaltung
von Partnerschaftsbiografien nieder? Welche Rolle spielt Sexualität
für Paare und Familienbeziehungen und wie verändert sich diese
Rolle im Laufe der Lebensgeschichte? Die Studie verbindet
sexualwissenschaftliche und familiensoziologische Fragestellungen.
In ihrem Zentrum steht die Längsschnittbetrachtung von
Partnerschaftsbiografien. Mit dem Verfahren der
»Optimal-Matching-Analyse« werden 776 Partnerschaftsbiografien 30-,
45- und 60-jähriger Männer und Frauen beschrieben, analysiert und
verglichen. Qualitative Interviews mit älteren Paaren (60-Jährige)
explorieren den Stellenwert der Sexualität in lebenslangen
Beziehungen.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Danksagung
1 Einleitung
2 Beziehungen und Sexualität in Zeiten von Individualisierung und
Globalisierung
2.1 Wandel der Biografie
2.1.1 Die Biografie als
reflexives Projekt der Spätmoderne
2.1.2 Wahl- oder Bastelbiografie? Reichweite und Grenzen
individualisierungstheoretischer Konzepte
2.1.3 Biografie und Geschlecht– Überwindung der halbierten Moderne
oder doppelte Vergesellschaftung?
2.1.4 Von der Normalbiografie zum biografischen
Beziehungspluralismus?
2.2 Wandel der Sexualität
2.2.1 Sexualität als
soziale Konstruktion: Zur Theorie sexueller Skripte
2.2.2 Von der Fortpflanzung zur Lust – sexuelle Liberalisierung
2.2.3 Sexuelle Selbstbestimmung und »Equal Rights«
2.2.4 Die neosexuelle Revolution
2.2.5 Entdramatisierung und Relativierung der Heterosexualität
2.3 Wandel der Intimität
2.3.1 Bedeutungen der
Sexualität für Beziehungen – eine sozialhistorische Einführung
2.3.2 Eine zeitgeschichtliche Betrachtung des Ideals der
romantischen Liebe
2.3.3 Von der Ehe zur »reinen Beziehung«
2.3.4 Von der Familie zum Paar
2.3.5 Von der Ehekultur zur Scheidungskultur
2.4 Wandel der privaten Lebensformen
2.4.1 Das
Ende der Normalfamilie oder die Rückkehr der Normalität der
Vielfalt?
2.4.2 Die Pluralisierung der privaten Lebensformen – empirische
Ergebnisse
2.4.3 Elternschaft unter Individualisierungsbedingungen
2.4.4 Theoretische Erklärungsansätze
3 Daten und Methodik
3.1 Methodologische Vorbemerkung – die Integration quantitativer
und qualitativer Daten
3.1.1 Phasenablauf der
Untersuchung
3.2 Die quantitative Interviewstudie
3.2.1
Durchführung der Studie
3.2.2 Der Verweigererfehler
3.2.3 Besonderheiten der Erhebung
3.3 Das Verfahren der Optimal-Matching-Analysis
3.4 Die qualitativen Paarinterviews
3.4.1 Durchführung
der Paarinterviews
3.4.2 Kurzvorstellung der Interviewpartner/innen
3.4.3 Auswertung der qualitativen Daten
4 Partnerschaftsbiografien im sozialen Wandel – eine
empirische Längsschnittanalyse
4.1 Drei Generationen im Porträt
4.1.1 Überblick
4.1.2 Die vorliberale Generation – Kontinuität und Umbruch
4.1.3 Die Generation der sexuellen Revolution– Kettenbiografien und
nichtkonventionelle Lebensformen
4.1.4 Die Generation der »Gender Equalization« – Seriellität und
hohe Beziehungsfluktuation
4.2 Veränderungen des Beziehungsverhaltens –
Partnerschaftsbiografien im Generationenvergleich
4.2.1
Überblick
4.2.2 Partnerschaftsbiografien im jungen Erwachsenenalter
4.2.3 Partnerschaftsbiografien im mittleren Erwachsenenalter
4.3 Exkurs I: Der Beginn dauerhafter Beziehungen Anfang der
60er Jahre
4.3.1 Moderne Märchenerzählungen
4.3.2 Die Internalisierung des Normallebensverlaufs
4.3.3 Die Bedeutung der Sexualität für das Zustandekommen
kontinuierlich-ehelicher Partnerschaftsbiografien
5 Sexualität und Beziehungen in der Spätmoderne
5.1 Zur sozialen Organisation der Sexualität in drei
Generationen
5.1.1 Erste sexuelle Erfahrungen
5.1.2 Hält Sexualität Beziehungen zusammen?
5.1.3 Pluralisierung des Sexualverhaltens
5.1.4 Offene Beziehungen, neue Treue oder serielle Monogamie?
5.2 Exkurs II: Veränderungen der Paarsexualität im
Lebensverlauf
5.2.1 Sexualität hat eine untergeordnete
Bedeutung (2 Paare)
»Das finde ich entsetzlich«
5.2.2 Das sexuelle Bündnis im Kern der Beziehung (4 Paare)
»Er wärmt mir von Anfang an immer erst das Bett an«
5.2.3 Krise und Neuanfang (2 Paare)
»Seitdem ist unsere Beziehung voller sexueller Freude«
6 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
6.1 Zur Einordnung der Ergebnisse
6.2 Die Ergebnisse in acht Thesen
7 Anmerkungen
8 Literatur
Rezensionen
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Systhema Heft 1/2013
Rezension von Hans Schindler
»Es geht um den Verlust von verlässlichen Traditionen und äußeren Referenzpunkten. Folgen sind Wahl und Gestaltungsmöglichkeiten, auch was das Sexualleben betrifft. Das führt zu einer Pluralisierung von Lebensformen und Lebensverläufen, womit die Sexualität verschränkt ist…« [mehr]
Zeitschrift für Sexualforschung, Dezember 2009
Rezension von Renate Ruhne
»Alles in allem bietet die Arbeit nicht nur zahlreiche interessante und wichtige Einzelbefunde zum Wandel von Liebesbeziehungen und Sexualität, sondern stellt sich dabei auch der positiv zu bewertenden Zielsetzung einer – eigentlich nahe liegenden, bisher jedoch kaum eingelösten – Verknüpfung sexualwissenschaftlicher und familiensoziologischer Fragestellungen…« [mehr]
Lambda Nachrichten 02/2008
Rezension von Gudrun Hauer
»Der sehr informative Band, der quantitative und qualitative Methoden miteinander verbindet, verwendet zur Vertiefung ausführliche biografische Paarinterviews. Und genau hier liegt leider ein wichtiger Mangel dieser Studie: Für die qualitativen Paarinterviews wurden ausschließlich heterosexuelle Paare herangezogen…« [mehr]