Gunter Schmidt (Hg.)
Kinder der sexuellen Revolution
Kontinuität und Wandel studentischer Sexualität 1966-1996. Eine empirische Untersuchung

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Buchreihe: Beiträge zur Sexualforschung (ISSN: 0067-5210)
Verlag: Psychosozial-Verlag
281 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Februar 2000
ISBN-13: 978-3-8980-6027-1, Bestell-Nr.: 1027
Der Vergleich von drei repräsentativen Studien aus den Jahren
1966, 1981 und 1996 gibt höchst interessante Aufschlüsse darüber,
wie sich das sexuelle Verhalten von Studierenden und ihre
Einstellungen zu Fragen der Sexualität, Partnerschaft, Liebe,
Treue, homo- und bisexuellen Erfahrungen, Verhütung und
Schwangerschaft, sexuellen Belästigung und Gewalt, zu HIV, zum
Verhältnis der Geschlechter usw. in den letzten mehr als 30 Jahren
gewandelt haben. Wie die in ihrer Art einmalige Studie belegt, hat
die sexuelle Revolution der 60er Jahre die noch heute
vorherrschenden Einstellungen zur Sexualität nachhaltig geprägt.
Neue Trends sehen die Autoren in der höheren Bedeutung der Treue
trotz häufigerer Beziehungen und im ambivalenten Verhältnis zur
Lebensform des Singles: die 1996er haben die serielle Monogamie
perfektioniert: Sie ist nun serieller und monogamer.
„‚Sex ist so schön wie Skifahren, und das will was heißen‘ schreibt
ein Student unserer letzten Studie auf die Frage, was ihm
Sexualität bedeute. Oberflächlich und entsetzlich banal, könnte man
nörgeln. Aber es ist eine Sexualität frei von falschem Tiefsinn,
entmystifizierter, entdramatisierter Sex. Und so scheint es, als
sei die Sexualität zu Beginn des Jahrhunderts gründlich entrümpelt:
vom Katholizismus, vom Patriarchat (fast) und von der
Psychoanalyse. Das ist nicht wenig für 50 Jahre, fast schon eine
Erfolgsgeschichte.“
Gunter Schmidt
Inhaltsverzeichnis
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Präsentiert werden die Ergebnisse von drei vergleichenden
empirischen Studien, die Aufschluß darüber geben, wie sich das
sexuelle Verhalten von Studierenden und ihre Einstellung zu Fragen
der Sexualität, Partnerschaft, Liebe, Treue, homo- und bisexuellen
Erfahrungen, Verhütung und Schwangerschaft, sexuellen Belästigung
und Gewalt, zu HIV, zum Verhältnis der Geschlechter usw. in den
letzten mehr als 30 Jahren gewandelt haben. Die erste dieser
Studien stammt aus dem Jahre 1966, die zweite von 1981 und die
dritte von 1996.
In der repräsentativen Studie von 1996 wurden 7.500 Studierenden im
Alter zwischen 19 und 32 Jahren aus fünfzehn Universitäten – drei
davon aus den neuen Bundesländern – befragt.
Hier einige der wichtigsten Resultate:
• Die Unterschiede zwischen 1981 und 1996 sind weniger gravierend
als die zwischen 1966 und 1981, das heißt also, daß sich die
wesentlichen Veränderungen im Sexualverhalten und in den
moralischen Einstellungen in der sexuellen Revolution der 60er
Jahre abgespielt haben. Die sexuellen Freiheiten, die junge
Erwachsene heute genießen, sind in ihrem wesentlichen Gehalt
bereits von der Jugend- und Studentenbewegung der 60er Jahre
erkämpft worden.
• Zwischen 1981 und 1996 ist ein Trend zu mehr Partnerbindung und
Treue festzustellen.
• Das Single-Leben ist weniger eine gesuchte Lebensform, als eine
Zwischenlösung oder Erholungsphase zwischen mehreren Beziehungen.
Nicht selten beklagen Singles eine untergründige Traurigkeit.
• Die Hälfte der Studierenden hatte zum Zeitpunkt der Befragung
bislang nur drei Sexualpartner gehabt. Zum Zeitpunkt der Befragung
waren 2/3 der Studierenden in fester Partnerschaft, die bei der
Hälfte der Befragten schon 30 Monate andauerte. Das bedeutet, daß
relativ lange Partnerschaften relativ häufig vorkommen.