Eva Jaeggi, Hilde Kronberg-Gödde (Hg.)
Zwischen den Zeilen
Literarische Werke psychologisch betrachtet
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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
400 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6354-8, Bestell-Nr.: 354
Eva Jaeggi und Hilde Kronberg-Gödde versammeln neue psychologische
Analysen von bekannten literarischen Werken aus der klassischen und
der modernen Literatur.
Unterschiedliche Autoren, die es als Psychologen gewohnt sind,
seelische Prozesse zu analysieren und auf ihre Sinnhaftigkeit zu
überprüfen, wagen sich damit an Texte von Goethe, Musil, Sartre,
Walser, Schlink etc. Es gelingt ihnen dabei, die seelischen
Prozesse der literarischen Protagonisten hintergründig und
erfrischend anders darzustellen. Die literarischen Figuren, ihre
Beziehungen, ihre Probleme und Lebensgeschichten erfahren durch den
psychologischen Blick eine Prägnanz, die sie nicht nur für
literarisch Tätige, sondern auch für den interessierten Leser neu
erlebbar und bestimmbar machen. Gleichzeitig werden dadurch
theoretische psychologische Konzepte klarer.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Eva Jaeggi & Hilde Kronberg-Gödde: Vorwort
Jugend – Zeit der
Unruhe und der Neuorientierung.
Brigitte
Müller-Bülow: Identitätssuche in der Pubertät
Robert Musil: »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß«
Johanna Müller-Ebert: Von einem, der auszog, das
Fühlen zu lernen
Hans-Ulrich Treichel: »Der irdische Amor«
Anpassung versus
Emanzipation
Wolfgang Hegener: Zur Psychoanalyse eines
Antisemiten
Jean-Paul Sartre: »Kindheit eines Chefs«
Günter Gödde: Der Emanzipationsprozess in Simone
de Beauvoirs »Memoiren einer Tochter aus gutem Hause«
Die unerhörte
Botschaft der Hysterie
Hilde Kronberg-Gödde: Die magischen Weltbezüge in
Gustave Flauberts »Madame Bovary«
Eva Jaeggi: Eine männliche
Konversionsneurose
Zeruya Shalev: »Mann und
Frau«
Zwang als Gegenwehr
Eva Jaeggi: Die Anarchie des Zwanges
»Professor Unrat« von Heinrich Mann«
Wolfgang Hegener: Ein Mann mit festen
Gewohnheiten
Percy Kemp: »Musk«
Der circulus
vitiosus von Schreibhemmungen
Hans-Werner Rückert: Das Syndrom des Aufschiebens
in Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«
Edith Püschel: Über die Unfreiheit des eigenen
Willens
Pascal Mercier: »Perlmanns Schweigen«
Narzisstische
Kompensation
Hilde Kronberg-Gödde: Julien Sorels narzisstische
Krise in Stendhals »Rot und Schwarz«
Heidi Möller: Der Hunger nach dem Erfolg
Dieter Wellershoff: »Der Sieger nimmt alles«
Sieglinde Eva Tömmel: Maligner Narzissmus in
Martin Walsers »Tod eines Kritikers«
Psychotisches Erleben
Isabelle Nathalie Koch: »Nun lebe ich außen im
Kristall«
Gottfried Benns Erzählung »Gehirne«
Gerhard Heim: Der Verlust des vitalen Kontaktes
mit der Wirklichkeit
Herman Melville: »Bartleby«
Unbewusste
Partnerwahl
Achim Würker: Über die Objektwahl des Faust
Assoziationen zur Gretchentragödie in Goethes Drama
Isabelle Nathalie Koch: Zur Nachträglichkeit eines
frühen Traumas in Uwe Johnsons »Skizze eines Verunglückten«
Hildegard Baumgart: Ausweglose innere Logik in Uwe
Johnsons »Skizze eines Verunglückten«
Liebesschicksale
Karla Hoven-Buchholz: Warum wir so gerne edle
Prostituierte auf der Bühne sterben sehen
Psychoanalytische Gedanken zu Verdis »La Traviata«
Achim Würker: Mutterimago und Ambivalenz
Bernhard Schlink: »Der Vorleser«
Edda Uhlmann: Der Weg aus der Krypta:
Zeruya Shalevs »Liebesleben« – ein Entwicklungsroman
Frauen in ausweglos
scheinenden Rollenkonflikten
Kathrin Messerschmidt: Warum muss Emilia Galotti
sterben?
Der Kampf um die oberen und unteren Seelenkräfte in Lessings
Trauerspiel
Hanna Beate Schöpp-Schilling: Die Flucht in den
Wahn als Emanzipationsversuch einer Frau
Charlotte Perkins Gilmans Erzählung »Die gelbe Tapete«
Ada Borkenhagen: Weibliche Maskerade
Susan Streitfelds Film »Female Perversions«
Soziale
Schicksale
Michael B. Buchholz: Die Intrige als Mittel der
Realitätsverwirrung
Choderlos de Laclos: »Gefährliche Liebschaften«
Michael B. Buchholz: Wettstreit der Kategorien
Philip Roth: »Der menschliche Makel«
Auf der Suche nach
dem Guten
Peter Dettmering: Altruistische Abtretung in Henry
James’ Romanen »Watch and Ward« und »Portrait of a Lady«
Wolfram Frietsch: Die Anima als Mittlerin zum
Selbst
Peter Handkes Erzählung »Die linkshändige Frau«
Eva-Maria Alves: »Trutz« als Ausdruck des »wahren Selbst«
Zu einem Gedicht der Barock-Lyrikerin Catharina Regina von
Greiffenberg
Verlangen nach
Freiheit
Monika Englisch: Kulturelle Übergangsräume in der
Migration
Elias Canetti: »Die gerettete Zunge«
Günter Gödde: Sehnsucht nach Freiheit und
Integrität Alfred Anderschs autobiografische Erzählungen
Rezensionen
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www.literaturkritik.de
Rezension von Thomas Müller
»Insgesamt liegt hier ein äußerst inspirierendes Buch vor, dass viele Leserinnen und Leser ganz persönlich ansprechen dürfte. Dass die Literatur das Verständnis der Psychologie bzw. Psychodynamik erleichtere – eine These aus dem Vorwort – haben die Beitragenden zu diesem Band eindringlich unter Beweis gestellt…« [mehr]
Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 25, 2005
Rezension von Harald Weilnböck
»Wenn, wie bei Jaeggi/Kronberg Gödde, 24 Autoren und Autorinnen aus sozialpsychologischen, psychotherapeutischen und pädagogischen Arbeits- und Forschungsfeldern 31 psychologische Betrachtungen über literarische und filmische Werke geben und dabei die kulturanalytische Erschließungskraft von verschiedenen tiefenpsychologischen/psychoanalytischen Begriffen erproben, beweist dies die Lebendigkeit des Feldes der Literaturpsychologie…«