Felix Brauner

Mentalisieren und Fremdenfeindlichkeit

Psychoanalyse und Kritische Theorie im Paradigma der Intersubjektivität

Cover Mentalisieren und Fremdenfeindlichkeit

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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft

Verlag: Psychosozial-Verlag

313 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

1. Auflage 2018

ISBN-13: 978-3-8379-2770-2, Bestell-Nr.: 2770

Felix Brauner macht die Konzepte der modernen, auf Intersubjektivität ausgerichteten Psychoanalyse für die Gesellschaftskritik fruchtbar, indem er Anknüpfungspunkte zur aktuellen Kritischen Theorie herausarbeitet. Um die Identitätsbildung von Subjekten in der Spätmoderne sowie ihr Misslingen zu verstehen, stellt er das Konzept der Mentalisierung in den Vordergrund seiner Forschung. Er wendet dabei die Modelle der Mentalisierungstheorie auf den Untersuchungsgegenstand der Fremdenfeindlichkeit an und analysiert bedrohliche Folgen einer Überidentifizierung mit der ethnischen oder nationalen Eigengruppe. In seiner umfassenden Studie demonstriert er, wie eine strukturell geringere Ausbildung von Fähigkeiten zur Emotionsregulation und Empathie in Kindheit und Jugend sowie eine dynamische Anfälligkeit für Regressionen auf prämentalisierende Reflexionsmodi im Erwachsenenalter zu fremdenfeindlichen Ressentiments führen können.

Am 16. November 2018 wird das Buch mit dem Förderpreis der Sigmund-Freud-Stiftung für hervorragende psychoanalytische Arbeiten ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

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Danksagung

Vorwort

1 Allgemeine Einleitung

2 Die Mentalisierungstheorie innerhalb der Gegenwartspsychoanalyse
2.1 Ein- und Abgrenzung des Konzepts »Mentalisieren«
2.2 Hintergründe in ToM-Forschung, Bindungstheorie und Psychoanalyse
2.3 Die Entwicklungslinie des Mentalisierens

3 Ausgewählte Einblicke in die Kritische Theorie
3.1 Studien zum »Autoritären Charakter« der ersten Generation
3.2 Psychoanalyse-Rezeption der aktuellen Kritischen Theorie
3.3 Zwischenfazit

4 »Das Unbehagen in der Kultur« heute
4.1 Vom »Mythos des Urvater-Mordes« zur »Naturgeschichte der Mentalisierung«
4.2 Vom Triebverzicht zur Emotionsregulation
4.3 Vom psychosexuell geprägten Charakter zu performativen Identitäten
4.4 Zwischenfazit

5 Hintergründe der Fremdenfeindlichkeit
5.1 Die psychische Struktur hinter Fremdenfeindlichkeit
5.2 Die Sozialstruktur hinter Fremdenfeindlichkeit

6 Abschließende Diskussion: Fremdenfeindlichkeit aus Sicht von Mentalisierungstheorie und aktueller Kritischer Theorie
6.1 Frühkindliche Entwicklung des »Wir versus Die«
6.2 »Die normative Kraft des Fiktiven im postfaktischen Zeitalter«

Literaturverzeichnis

Rezensionen

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www.socialnet.de

Rezension von Barbara Wedler

»F. Brauner legt ein ausgesprochen anspruchsvolles Fachbuch vor. PsychotherapeutInnen, SozialwissenschaftlerInnen und PraktikerInnen finden Antworten auf Fragen zur Fremdenfeindlichkeit (in der BRD). Der Rückgriff auf die Kritische Theorie in Verbindung mit der modernen Psychoanalyse erweitert zwar aktuelle theoretische Diskurse, erfordert gleichzeitig von den RezipientInnen ein gewisses Maß an Vorkenntnissen in diesen Wissenschaftszweigen. Wissenschaftliche Erklärungen für Fremdenfeindlichkeit bilden jedoch nur den Beginn der praxisorientierten Auseinandersetzung mit diesem Phänomen. Die kreative Umsetzung der Erkenntnisse dieses Fachbuches ist wohl die größte Herausforderung für die LeserInnen. ›Mentalisieren und Fremdenfeinlichkeit‹ ist ein sehr tiefgreifendes Werk, das Psyche sowie Gesellschaft zusammenbringt und den LeserInnen die Freiheit lässt, das Wissen um Fremdenfeindlichkeit in deren (Berufs-)Alltag zu integrieren.…« [mehr]