Ivan Urlic, Miriam Berger, Avi Berman

Opferdasein, Rachsucht und die Kraft der Vergebung

Traumatherapie und Trauerarbeit auf psychoanalytischer Grundlage

Cover Opferdasein, Rachsucht und die Kraft der Vergebung

EUR 39,90

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

402 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-2554-8, Bestell-Nr.: 2554

Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Ellen Reinke

Opferdasein, Rachsucht und die Kraft der Vergebung stehen in einem engen Verhältnis zueinander. Werden das eigene Leid, die eigene Identität und die entsprechende Opferrolle überhöht, führt dies oft zur Negierung fremden Leids und zur Selbstrechtfertigung eigenen Fehlverhaltens bis hin zur totalen Abwesenheit von Empathie. Angst, Aggression und moralische Empörung bewirken unter Umständen, dass Rachegelüste in destruktiver Weise ausgelebt werden. Jegliche Möglichkeit der Versöhnung erscheint dann illusionär.

Mit zahlreichen Beispielen aus der gruppenanalytischen und psychoanalytischen Praxis zeigen die AutorInnen, wie eine Befreiung von destruktiven Gefühlen der Rachsucht, Aggression und Schuld gelingen kann und wie Wege zur Versöhnung geebnet werden können. Das Ergebnis ist eine interessante Sozialstudie, die viel über den wechselseitigen Einfluss von Psyche und Gesellschaft aussagt und zu einem tieferen Verständnis von Kriegstraumata führt.

Inhaltsverzeichnis

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Einführung: Wie und warum dieses Buch entstand

Zu den Autoren

Teil I
Avi Berman

Kapitel 1
Posttraumatische Opferidentität
Zwischen Genesung und Fixierung

Kapitel 2
Posttraumatische Opferidentität
aus psychoanalytischer Sicht

Kapitel 3
Kollektive und nationale Opferidentität
aus soziopolitischer Sicht

Teil II
Miriam Berger

Kapitel 4
Rachsucht als (zu Unrecht) diskreditierter Affekt

Kapitel 5
Rachewünsche: Welche Funktion haben sie?
Die kommunikative Funktion von Rachsucht

Kapitel 6
»Bin ich meines Bruders Hüter?«
Rachsucht als verbindendes Gelenk zur Anerkennung

Teil III
Ivan Urlić

Kapitel 7
Das Zusammenleben mit Feinden
und die »unmögliche« Aufgabe, an Vergebung zu denken

Kapitel 8
Trauer und Vergebung im Heilungsprozess

Kapitel 9
Vergebung ist der Weg zur Versöhnung

Ellen Reinke
Nachwort
Der Übersetzer und der Psychoanalytiker

Hinweise der Übersetzerin

Rezensionen

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Gruppenanalyse 1/2020

Rezension von Elisabeth Rohr

»Das Buch zu lesen mit Ellen Reinkes Nachwort bringt nochmals eine Lese-Bereicherung und ebenfalls ein vertieftes Verständnis eines Werkes, das hoffentlich auch im deutschen Sprachraum nicht nur eine ihm gebührende Anerkennung erfährt, sondern auch auf umfassendes Interesse in Fachkreisen stößt…«

Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, Heft 3/2020

Rezension von Elisabeth Rohr

»Ellen Reinke ist mit dieser Übersetzung ein Meisterwerk der Übersetzungskunst gelungen und darüber hinaus hat sie im Prozess des Übersetzens mit den Autoren, Ivan Urlić, Avi Bermann und besonders mit Miriam Berger eine intensive und sehr vertraute Verbindung aufbauen können, was nicht zuletzt erheblich zum großen Gelingen dieses Werkes beigetragen hat…«

Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, Heft 3/2020

Rezension von Renate Jorkowski

»Auch wer noch nie Krieg und Vertreibung oder Flucht am eigenen Leib erlebt hat, kann sich nach der Lektüre eine gewisse Vorstellung von dem Leid der Patienten machen und welcher Anstrengungen es von Therapeuten bedarf, sie auf dem Weg der Trauer zu begleiten…«

gruppenanalyse Vol. 30, Heft 1/2020

Rezension von Renate Jorkowski

»Wie die Psychoanalytikerin Ellen Reinke, die das Buch übersetzt hat, in ihrem klugen Nachwort ausführt, ist allen drei Autorinnen und Autoren die Überzeugung gemeinsam, dass ein traumatisierter Mensch einen geschützten Raum braucht, in dem er die Fähigkeit zurückgewinnen kann, seine eigene Geschichte zu erzählen. Wenn jemand nicht erzählen kann, treibt ihn das Trauma immer weiter um. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Bedeutung der eigenen Geschichte reflektiert und besonders bei Berman auch die Gesellschaft, in der die Therapie stattfindet, einer Analyse unterzogen wird. (...) In beeindruckender Weise legt er dar, wie schwierig es für ihn war, aus der fixierten Opferidentität herauszufinden…«

Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 11. März 2020

»Dies ist ein qualitativ hoch zu bewertendes Buch von drei Experten aus der Trauerarbeit. Es ist mit vielen Behandlungsbeispielen versehen und zeigt Wege auf, wie destruktive Gefühle und Gedanken zu einer Vergebung und einem vernünftigen Miteinander gelingen können…«

Ärzteblatt PP, Heft 8, August 2019

Rezension von Joachim Weimer

»Alle sind nicht nur ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet, sondern auch selbst direkt Betroffene: Miriam Berger und Avi Berman sind israelische Psychoanalytiker, Ivan Urlic kroatischer psychoanalytischer Psychiater. Sie kennen selbst die Folgen kriegerischer Auseinandersetzungen…« [mehr]