RISS. Zeitschrift für Psychoanalyse #94 2021
Rezension von Peter Widmer
»Als kritischer Bewohner Israels ist der Autor prädestiniert, seine Aufmerksamkeit nicht nur auf das intrapsychische Geschehen zu richten, sondern auch auf das, was sich im Grenzbereich von Innen und Außen abspielt. Diese Fokussierung auf Grenzen gilt dabei nicht nur der Schnittstelle zwischen Individuum und Zugehörigkeit zu einer Gruppe, sondern auch derjenigen zwischen dem Staat Israel und den besetzten Gebieten, dem Jüdischen und dem Nicht-Jüdischen, der Psychoanalyse und der Systemtheorie, sodass man H. Shmuel Erlich einen Grenzgänger nennen könnte, ein Tänzer auf Grenzen – die Leichtigkeit hat er trotz seines vorgerückten Alters nicht verloren. Scheinbar ohne Anstrengung verknüpft er psychoanalytische und systemische Arbeit, Beratungen und psychoanalytische Deutungen, ohne sich auf ausführliche theoretische Erwägungen einzulassen […]. Besonders eindrücklich ist die Lektüre dort, wo der Autor von eigenen Erfahrungen schreibt…«
Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 8, August 2021
Rezension von Gerald Mackenthun
»Der Band vereinigt 15 erstmals auf Deutsch erschienene Aufsätze. In ihnen widmet sich der Autor aktuellen Fragen der klassischen Psychoanalyse und ihrer Institute. Der Begriff der Couch im Titel des Buches steht für die Psychoanalyse, die Metapher des Marktplatzes dafür, dass diese sich nicht nur mit innerseelischen Prozessen beschäftigen darf, sondern immer auch die äußere Welt mit einbeziehen muss. (…) Die Aufsatzsammlung bietet eine Fülle neuer Anregungen und sei allen empfohlen, die Interesse an der Weiterentwicklung der Psychoanalyse und ihrer Institute haben…«
Socialnet.de am 19. Mai 2021
Rezension von Brigitte Scherer
»Der theoretische Ansatz und die Fragestellungen, die in diesem Band aufgeworfen werden, regen zum Nachdenken an. Sie tragen dazu bei, oberflächliche Phänomene zu befragen und Dynamiken und Wirkungsweisen entdecken zu helfen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Gerade für die Arbeit in und mit Organisationen bietet der psychoanalytisch fundierte Group-Relations-Ansatz hilfreiche und erhellende Perspektiven. Aber auch die Frage nach der Identität, die hier als Bindeglied zwischen sozialer Rolle und einem Selbst, einem primären inneren Gefühl des Selbstseins, konzipiert wird, ist ein für das Verstehen des Zusammenhangs von äußerer und innerer Realität spannend…«