Rolf Haubl, Hans-Jürgen Wirth (Hg.)
Grenzerfahrungen (PDF-E-Book)
Migration, Flucht, Vertreibung und die deutschen Verhältnisse
EUR 32,99
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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
338 Seiten, PDF-E-Book
ISBN-13: 978-3-8379-7486-7, Bestell-Nr.: 7486
Spätestens seit der spektakulären Entscheidung der Bundesregierung
unter Angela Merkel vom 4. September 2015, die Grenzen für
Tausende Flüchtlinge, die sich auf der Balkanroute ansammelten, zu
öffnen, steht Deutschland – ja, steht Europa – im Zeichen der
Flüchtlingskrise. Mit dem vorliegenden Sammelband reagieren die
Herausgeber darauf. Die Beiträgerinnen und Beiträger nähern sich
der Thematik unter zwei Gesichtspunkten. Zum einen geht es um die
praktische Arbeit mit Geflüchteten und um die Probleme, die dabei
auftauchen: Was können PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen
und andere HelferInnen für die Geflüchteten tun? Welche Probleme
stellen sich? Welche Rolle spielt das Engagement der ehrenamtlichen
HelferInnen? Wie können komplexe Versorgungskonzepte aussehen?
Der zweite Schwerpunkt dreht sich um Fragen nach den kulturellen,
gesellschaftlichen und politischen Dimensionen der
Flüchtlingskrise: Welche Prozesse werden in der deutschen
Gesellschaft ausgelöst oder verstärkt? Wie reagieren Politik,
Bevölkerung, Medien und einzelne gesellschaftliche Gruppierungen?
Welche latent vorhandenen Ressentiments und antidemokratischen
Einstellungen werden verstärkt oder finden einen
Kristallisationspunkt? Wie ist die »Willkommenskultur« in
Deutschland zu verstehen? Wie reagieren andere Gesellschaften in
Europa und wie sind die Unterschiede zu erklären?
Mit Beiträgen von Heinz Bude, Željko Čunović, Dorothee Dienstbühl,
Manfred Gerspach, Marga Günther, Hartmut Häußermann, Rolf Haubl,
Anke Kerschgens, Marian Kratz, Joachim Küchenhoff, Marianne
Leuzinger-Bohleber, Anna Leszczynska-Koenen, Albert Scherr,
Rolf-Peter Warsitz, Meike Weber, Hans-Jürgen Wirth und David
Zimmermann
Inhaltsverzeichnis
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Einführung
Teil I
Die deutschen Verhältnisse: Zwischen Rechtspopulismus und
Willkommenskultur
Rolf Haubl
Gelingt es, ohne Feindbilder zu leben?
Albert Scherr
Die Abschwächung moralischer Empörung
Eine
Analyse politischer Reaktionen auf zivilgesellschaftliche
Proteste
gegen Gesetzesverschärfungen und Abschiebungen
Heinz Bude
Pegida, die Gesellschaft der Angst und der Protestbegriff
des Volkes
Dorothee Dienstbühl
Rekrutierung und Radikalisierung im Internet
Psychologische Aspekte extremistischer Mediennutzung
Heinrich Detering
Zur Rhetorik der parlamentarischen Rechten
»Wer
ist wir?«
Rolf-Peter Warsitz
»Fremde sind wir uns selbst«
Die
Flüchtlingskrise und die deutschen Verhältnisse
Hans-Jürgen Wirth
Von der »Unfähigkeit zu trauern« bis zur
»Willkommenskultur«
Zur psychopolitischen Geschichte
der Bundesrepublik
Anna Leszczynska-Koenen
Heimat ist kein Ort
Teil II
Theorie und Praxis der psychosozialen Arbeit mit
Geflüchteten
Joachim Küchenhoff
Die Konstruktion des Eigenen und des Fremden
Eine Grundfrage der transkulturellen therapeutischen Arbeit
Hartmut Häußermann †
Effekte der Segregation
Željko Čunović
Analytische Therapie als »Übergangsraum« in der Behandlung
von Geflüchteten
Einige Bemerkungen zur
Behandlungstechnik
David Zimmermann
Der psychoanalytische Beitrag zu einer traumasensiblen
Pädagogik
Manfred Gerspach
Das Schibboleth der Bildung
Zur Inklusion von
geflüchteten Minderjährigen ins deutsche Schulsystem
Marian Kratz
Eigene und fremde Männlichkeiten
Eine
Fallrekonstruktion aus einem ehrenamtlichen
Mentor_innenprojekt mit volljährigen geflüchteten Männern
Marga Günther & Anke Kerschgens
Komplexe Beziehungen
Flucht und Frühe
Hilfen
Marianne Leuzinger-Bohleber
»Die Humanität einer Gesellschaft zeigt sich vor allem in
ihrem Umgang
mit Fremden und Traumatisierten …«
Erfahrungen aus dem
Michaelisdorf
Rezensionen
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Socialnet.de am 8. Mai 2020
Rezension von Wolfgang Berg
»Wer sich vor psychoanalytischen Formeln nicht scheut, findet hier etliche Aufsätze, die für die Soziale Arbeit mit Flüchtlingen fruchtbar sind…«
Ärzteblatt PP, Heft 4, April 2020
Rezension von Tilmann Moser
»Wer diesen Band mit Neugier und Spannung liest, kann sich bereichert und kundiger fühlen. Das Wegschauen vor der erschütternden ›Flüchtlingskrise‹ wird schwieriger, auch vor der erschreckenden Polarisierung unserer Gesellschaft, die vom anklagenden Neid vor den ›Schmarotzern‹ noch verstärkt wird, weil sie die unsrige wie die fremde Sehnsucht nach Integration anwachsen lässt und Resignation auf beiden Seiten fördert…«
haGalil.com am 9. März 2020
Rezension von Roland Kaufhold
»Die Bilder von ertrinkenden Flüchtlingen auf Booten, von im Elend vegetierenden Flüchtlingen auf griechischen Inseln, wirken verstörend. Sie wecken Ängste, aber auch Empörung. (...) Sie lösen – wie die Herausgeber Haubl [&] Wirth (…) beschreiben – sehr konträre Reaktionen aus: Gefühle von Solidarität, von Hilfsbereitschaft, aber auch ›Mechanismen der Angstbewältigung‹ (S. 10), die keineswegs ›prosozial‹ sind: Flüchtlings- und fremdenfeindliche Parteien wie die antisemitische AfD nutzen diese Ängste für ihre Propaganda. Autoritarismus bedient sich der Ängste, um antidemokratisch-völkische Kategorien wie ›Volk‹ und ›Nation‹ wieder zu erneuern. Rolf Haubl und Hans-Jürgen Wirth haben einen umfangreichen Sammelband zusammengestellt, in dem 17 Autoren[nbsp]vor allem aus psychoanalytischer und politikwissenschaftlicher Perspektive über Grenzerfahrungen reflektieren…«