Sylvia Zwettler-Otte
Unbehagen in psychoanalytischen Institutionen (PDF-E-Book)
Konflikte, Krisen und Entwicklungspotenziale in Ausbildung und Berufsausübung
EUR 26,99
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
182 Seiten, PDF-E-Book
1. Aufl. 2019
Erschienen im März 2019
ISBN-13: 978-3-8379-7466-9, Bestell-Nr.: 7466
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837974669Ausgehend von Freuds Unbehagen in der Kultur betrachtet
die Autorin das Gefühl des Unbehagens in psychoanalytischen
Institutionen als mögliches Zeichen von Verdrängungsprozessen. Dazu
untersucht sie fördernde und hemmende Umstände der Ausbildung und
Berufsausübung und zieht auch Bions Konzepte zur Arbeit in Gruppen
heran. Die Reflexion und Beachtung individueller Bedürfnisse sowie
der subjektiven, unbewussten Bedeutung der Institution kann
konstruktive Veränderungen anregen. Eine bessere Balance zwischen
Selbstachtung und zweckmäßiger Anpassung an die Institution in
ihrem soziokulturellen Umfeld fördert als gemeinsame Aufgabe sowohl
das Individuum als auch die Bindung an die Gemeinschaft.
Auf Basis eigener langjähriger Arbeitserfahrungen in
psychoanalytischen Institutionen beleuchtet Sylvia Zwettler-Otte
zahlreiche Problemstellungen – z.B. Autoritätskonflikte,
Abhängigkeiten, Instrumentalisierungen und Konflikte zwischen
Individuum und Gruppe sowie die notwendige differenzierte
Erforschung theoretischer Entwicklungen.
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort
I Fehl-Leistungen als Phänomene in psychoanalytischen
Institutionen
Das Unbehagen in der Kultur
wiedergelesen
1 Vorbemerkung zu Fehlleistungen, Fehl-Leistungen und dem
Unbehagen, das sie verursachen
2 Unbehagen und Wunschphantasien
2.1 Das »ozeanische Gefühl«
2.2 Die Vorstellung einer »fördernden Umwelt«
2.3 Freuds Hoffnungen und die Anfänge psychoanalytischer
Institutionen
2.4 Die Fortwirkung frühester Wunschphantasien
3 Erwartungen an psychoanalytische Institutionen – Ein Jahrhundert
nach Freud
4 Beispiele wesentlicher Fehl-Leistungen und Dilemmata
4.1 Die Fehl-Leistung der Unterschätzung symbiotischer
Bedürfnisse
4.2 Die Fehl-Leistung der Verleugnung destruktiver Neigungen
4.3 Die Fehl-Leistung einer nur scheinbaren Aufnahme- und
Kontaktbereitschaft
4.4 Die Fehl-Leistung der Expansion ohne Rücksicht auf Verluste
4.5 Die Fehl-Leistung des Ignorierens alter Bindungen
5 Zusammenfassung
II Unbehagen als »Arbeitsaffekt«
III Besonderheiten der Beziehung zwischen Individuum und
psychoanalytischer Institution
1 Ein verstärkter
Gegensatz von Individuum und Gruppe
1.1 Die eigene Analyse
1.2 Die Ausbildungsgruppe
1.3 Die Beziehung zur eigenen psychoanalytischen Institution
2 Die »Zeitlosigkeit des Unbewussten« als tägliches Brot
2.1 Der Umgang der Analytiker mit ihrem Alter
2.2 Überalterung in psychoanalytischen Institutionen
3 Die Arbeit des Negativen innerhalb der Gruppen
3.1 Ein Blick zurück zu den Fehl-Leistungen
3.2 Unsicherheiten statt Sicherheiten
3.3 Ambivalenz statt realitätsgerechte Anerkennung
3.4 Der selbst auferlegte Beweiszwang
3.5 Implizite Theorien – Macht und Ohnmacht von Konzepten
3.6 Der Austausch unter Analytikern
3.7 Bye-bye, sexuality?
IV Psychoanalytische Autoritäten Fördernde und hemmende
Umstände
1 Zwischen Suche und Flucht
2 Befreiungsversuche
3 Zitate – Ein Netzwerk von Autoritäten
V Ethik als Nachdenken über das, was man tut oder
unterlässt
1 Der Rahmen der Psychoanalyse
2 »Ein ethischer Fehler = ein technischer Fehler«
3 Entgleisungen
4 Eine Anlehnung an den Hippokratischen Eid
VI Unterschiedliche Perspektiven dreier Generationen in
einem psychoanalytischen Institut
Anhand Batya Gurs
Roman Denn am Sabbat sollst du ruhen
1 Die jüngste
Generation – Lehranalysand Dr. Gold
2 Die mittlere Generation – Mordopfer Dr. Eva Neidorf
3 Die älteste Generation – Kollege Dr. Hildesheimer
4 Der Außenseiter – Inspektor Ochajon
VII Exkurs zu Wilfred W. Bions
Learning from Experience
und Experiences in
Groups
1 Das Aushalten von Unsicherheit
2 Bions Ergänzungen zu Freuds Theorien über die Gruppe
2.1 Die Basisannahmen
2.2 Die »gute, gesunde Gruppe«
2.3 Erkenntnisse für psychoanalytische Institutionen
2.4 Die Gruppenleitung
VIII Viele Kongresse und die Klage »Keiner hört
zu!«
1 Überlegungen zu Bions Basisannahmen und unserer
Diskussionsbereitschaft
2 Das Auftauchen weiterer Fragen
IX Die beendete eigene Analyse – Und danach?
1
Die endliche und die unendliche Übertragung
2 Hilfsangebote von Analytikern
2.1 Seminare für Analytiker zu Beginn ihrer selbstständigen
Arbeit
2.2 Eine spezielle Methode von Donald Meltzer
3 Die »Übertragung der Übertragung«
X Freuds »Doppelindividuen« – Gibt es sie
doch?
1 Vom Narzissmus zum Objekt und wieder retour
2 Widerstreitende Tendenzen
3 Doppelindividuen – Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
4 Divalenz und Ambivalenz
XI »Doppelinstitute« – Eine Vision
1
Überlegungen zum »reiferen Narzissmus«
2 Doppelindividuen in leitender Funktion
2.1 Der Zweck psychoanalytischer Institutionen
2.2 Die Grenzen psychoanalytischer Institutionen
2.3 Kommende und gehende Mitglieder
2.4 Untergruppen
2.5 Gruppenspezifische Wertschätzung der Mitglieder
2.6 Die Wahrnehmung von und der Umgang mit Unzufriedenheiten
3 Zwischen Containment und Zumutung
XII Schlussfolgerungen
Literatur
Register
Rezensionen
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PSYCHE, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen, 75. Jahrgang, Heft 12, Dezember 2021
Rezension von Annegret Wittenberger
»Die Autorin hat mit diesem schmalen, aber kompakten, an analytischer Theorie und Erfahrung reichen Band ein wichtiges und genuin analytisches Werk geschaffen, das dazu anregt, Unbehagen – wie in der Psychoanalyse generell – nicht loswerden zu wollen, sondern als bedeutsames Signal zu begrüßen, als Hinweis auf unbewusste Konflikte und Ansporn, diese zu klären…«
à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung, Heft 2/2020
Rezension von Veronica Defièbre
»Das Buch ist sehr gut und für die komplexen Inhalte verständlich geschrieben. Es ist eine sehr selbstkritische Auseinandersetzung mit dem psychoanalytischen Wirken. Zwettler-Otte zitiert viele psychoanalytische Autoritäten, mit deren Theorien sie sich kritisch auseinandersetzt und daraus Eigenes entwickelt. Als Psychoanalytikerin finde ich es ein sehr wichtiges Buch für unsere Therapierichtung, um unsere eigene Arbeit zu reflektieren…«
Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 1/2020
Rezension von Jürgen Golombek
»Das von gedanklicher Prägnanz geprägte Buch bereichert die Auseinandersetzung mit dem, was in Institutionen an sich wechselseitig bedingenden individuellen und gruppenbezogenen Dynamiken und Prozessen stattfindet, und bietet mit dem Konzept der Doppelindividuen eine Vision an…«
ÖAGG Feedback. Zeitschrift für Gruppentherapie und Beratung 3&4/2019
Rezension von Elisabeth Kalckstein
»Ein lesenswertes Buch, dessen Stärke in der differenzierten Darstellung des Unbehagens innerhalb der psychoanalytischen Institutionen und generell der Psychoanalyse gegenüber liegt…«
Deutsches Ärzteblatt PP 9/2019
Rezension von Jürgen Golombek
»Der schmale Band enthält inhaltsreiche Denkansätze mit bedeutungsvollen Einschätzungen, die auch zum Mitleiden über den kollegialen Umgang einladen. […] Das Buch dürfte über Psychoanalytiker hinaus für alle von Interesse sein, die Dynamiken institutioneller Prozesse verstehen und für die eigene Arbeit nutzbar machen wollen…«