F. Morgenthaler
Die Stellung der Perversionen in Metapsychologie und Technik
Psyche, 1974, 28(12), 1077-1098
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Anhand von zwei Fallskizzen und unter Rückgriff auf ein
Stammesritual der Yatmul (Papua-Neuguinea) entwickelt Morgenthaler
eine für die psychoanalytische Technik relevante metapsychologische
Interpretation der Perversion. Sie gilt ihm wesentlich als
kompensatorische Ich-Leistung. Die perverse Triebbefriedigung
unterliegt einem Funktionswandel, indem sie – wie eine Plombe –
eine in früher Kindheit erworbene Lücke der Selbstwert-Regulation
füllt. Eine mangelhafte Trennung von Selbst und Objekt führt zu
einem unlösbaren Widerspruch von Phantasie und Realität, den die
perverse Befriedigung periodisch überbrückt. Ziel der Therapie ist
nicht das Verschwinden der Perversion, sondern die Ablösung der
Sexualisierung der Übertragung durch den Aufbau einer narzißtischen
Übertragung. Über diese Umstrukturierung der Übertragungsdynamik
kann der Patient instandgesetzt werden, im Gewande der perversen
Struktur eine wirkliche Liebesbeziehung aufzubauen.