Paul Parin
Die Angst der mächtigen vor öffentlicher Trauer
Psyche, 1983, 37(1), 55-72
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Ausgehend von der Analyse eigener Erlebnisse (Träume,
Assoziationen) im Zusammenhang mit der Zürcher Jugendbewegung wird
versucht, eine Erklärung zu finden für die brutale staatliche
Unterdrückung öffentlicher Trauer, sofern die beweinten Toten Opfer
institutioneller oder staatlicher Gewalt geworden sind. Es wird die
These entwickelt, dass der gemeinsamen Trauer in jeder
solidarischen Gruppe der gleiche psychologische Vorgang zugrunde
liegt: Das Ich ist vom Überich entlastet, für Gefühle offen,
libidinösen und aggressiven Regungen aus dem Es zugänglich. Das
trauernde Ich empfängt einen starken Impuls, sich gegen den äußeren
Angreifer (etwa die institutionelle Gewalt) zu wenden. Der
solidarische Zusammenschluss der Gruppe verstärkt sich, und sie
neigt zu erneuten Aktivitäten. Von daher wird die
machiavellistische Rationalität des Handelns der Polizei
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