Joseph D. Lichtenberg, Frank Lachmann, James Fosshage
Werte und moralische Haltungen
Psyche, 1996, 50(5), 407-443
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Der Stellenwert von Werten und moralischen Haltungen wird aus
psychoanalytischer Sicht erörtert. Einleitend wird darauf
hingewiesen, dass S. Freud zwar noch davon ausgehen konnte, dass
das Moralische sich von selbst versteht, wohingegen die heutige
Psychoanalyse den Stellenwert von moralischen Haltungen und Werten
als integralen Bestandteil jeglicher Erfahrung und Interaktion
problematisiert. Anhand von Beispielen wird deutlich gemacht, wie
Werte und moralische Haltungen sich in den motivationalen Systemen
äußern, wobei insbesondere die im zweiten Lebensjahr auftauchende
altruistische Orientierung und das Erleben von Schuld und/oder
Scham ausführlich dargelegt werden. Es zeigt sich, dass bei der
Ausformung von moralischen Haltungen und Werten weniger die Eltern,
sondern vielmehr die Alters- und Geschwistergruppen und schließlich
auch Geschlechtsunterschiede eine entscheidende Rolle spielen.
Abschließend wird anhand von zwei Fallvignetten demonstriert, wie
Wert- und Moralvorstellungen von Analytiker und Analysand die
analytische Interaktion mitbestimmen. Es wird eine Technik des
Tragens von Attributionen seitens des Analytikers befürwortet,
durch die eine Exploration unterschwelliger Moral- und
Wertvorstellungen beider Interaktionspartner möglich wird. (c)
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