Jose Brunner
Die Macht der Phantasie - die Phantasie der Macht
Psyche, 1996, 50(9-10), 786-816
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Im Rahmen einer Analyse von S. Freuds religionspsychologischen
Schriften wird gezeigt, dass Freud zunächst die Analogie von
Religion und Neurose heranzog, um die Sinnhaftigkeit
zwangsneurotischer Symptome zu belegen. Seit Totem und Tabu wollte
er anhand der Religion das Verhältnis der Menschen zur Macht
aufzeigen. Zwei Genealogien der Religion werden in diesem
Zusammenhang unterschieden: (1) In Totem und Tabu wurde mit der
Errichtung eines Gottes der Verlust des schützenden Vaters
kompensiert. (2) In Der Mann Moses und die monotheistische Religion
wurden Gottheiten als Kompensation für den Verlust einer
autoritativen politischen Struktur errichtet. Es wird betont, dass
Freud auf die Aufklärungskraft der Wissenschaften setzte, von denen
er annahm, dass sie die absolute Macht der religiösen Phantasie und
die Allmachtsphantasien des Menschen brechen könnten. Freuds
Annahme, dass eine solchermaßen erwachsene Position nur einer Elite
vorbehalten sei, wird abgelehnt, da sie nicht nur sozioökonomische
Faktoren vernachlässigt, sondern unberücksichtigt lässt, dass auch
die Wissenschaften von Angstimpulsen angetrieben sein können. (c)
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