C. Brooks Brenneis

Gedächtnissysteme und der psychoanalytische Abruf von Trauma-Erinnerungen

Psyche, 1998, 52(9-10), 801-823

Cover Gedächtnissysteme und der psychoanalytische Abruf von Trauma-Erinnerungen

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Die unzähligen Kontroversen um die Frage des Wiedererinnerns traumatischer Ereignisse, vor allem im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch, hat Forschung und Therapie in den letzten Jahren sehr beschäftigt und die Annahme eines besonderen traumatischen Gedächtnisses wahrscheinlich gemacht. Auf der Grundlage gegenwärtiger kognitiver Theorien und der Gedächtnisforschung werden zwei voneinander unabhängige Gedächtnisformen geprüft, die beim Abruf unzugänglicher Trauma-Erinnerungen von Bedeutung sind (das implizite und das explizite Gedächtnis). Beim expliziten Gedächtnis, das auch das autobiographische Gedächtnis umfasst, geht es um bewusste, willentlich abrufbare Erinnerungen. Beim impliziten Gedächtnis, zu dem das Konzept des besonderen Trauma-Gedächtnisses gehört, geht es um den Teil des kognitiven Unbewussten , dessen sprachlich nichtkodierte Inhalte nur im Kontext und im unmittelbaren Vollzug einer aktiven Demonstration zugänglich sind. Die zentralen Grundannahmen, die dem Konzept des traumatischen Gedächtnisses zugrunde liegen - die Dissoziation, die zustandsabhängige Erinnerung sowie die Entsprechung zugänglicher impliziter Erinnerungen und unzugänglicher expliziter Trauma-Erinnerungen - werden einer kritischen Betrachtung unterzogen, und die Folgen, die sich daraus für die klinische Praxis ergeben, werden diskutiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten