Jonathan Lear
Eine Interpretation der Übertragung
Psyche, 1999, 53(9-10), 1071-1101
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Erschienen im Januar 1999
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Das Konzept der Übertragung in der psychoanalytischen Behandlung
wird erörtert. Ausgehend von einer erneuten Untersuchung von
Sokrates therapeutischer Absicht und Platons Revisionen der
psychologischen Theorie und Methode angesichts des Versagens von
Sokrates wird deutlich gemacht, dass diese Revisionen eine
Erkenntnis des Phänomens der Übertragung verkörpern, nämlich die
charakteristische Aktivität der Psyche, eine sinnvolle Welt zu
konstruieren, in der sie leben kann. S. Freuds frühes Konzept der
Übertragung - die Übertragung von psychologischem Gehalt durch Raum
und Zeit - wird kritisiert aufgrund der Annahme, die Welt sei
bereits gegeben, unabhängig von jeglicher psychischer Aktivität.
Freuds späteres Konzept der Übertragung als eine Wiederholung wird
angesichts der Fähigkeit der Psyche, künstliche Gebilde zu
erzeugen, untersucht. Es wird zur Debatte gestellt, dass
neurotische Übertragung einen unbewussten Versucht darstellt, eine
idiosynkratische Polis, eine Idiopolis , zu schaffen, um in ihr zu
leben. Die Lösung der Übertragung erfolgt, weil der Analytiker zum
Bürger der Idiopolis ernannt wird, den Idiolekt bzw. die Sprache
der Idiopolis gelernt hat und die fundamentalen Konflikte innerhalb
der Idiopolis und ihre dynamische Basis im Idiolekt ausdrücken
kann. Eine neurotische Welt kann eine solche interne Erkenntnis
nicht überleben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten