Hartmut Radebold
Psychoanalyse und Altern oder: Von den Schwierigkeiten einer Begegnung
Psyche, 2002, 56(9-10), 1031-1060
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Erschienen im Januar 2002
Bestell-Nr.: 51318
Obwohl über 60-Jährige einen großen und ständig wachsenden Anteil
der Gesamtbevölkerung darstellen, deren Lebenszeit vermutlich noch
ein weiteres Drittel umfasst, hat sich die psychoanalytische
Theorie und Praxis bisher kaum mit dem Altern als Teil des
Lebenszyklus auseinandergesetzt. Anhand von ausgewählten
Forschungsergebnissen wird gezeigt, dass die Phasen des Alterns als
reguläre Bestandteile der Entwicklung während des gesamten
Lebenszyklus anzusehen sind und dass für über 60-jährige als
psychosexuell und psychosozial erfahrene Erwachsene gute
psychoanalytische Behandlungsmöglichkeiten mit Veränderungen auf
der Symptom-, Verhaltens- und Konfliktebene bestehen. Es wird die
Ansicht vertreten, dass die ungenügende Versorgungsrealität im
deutschsprachigen Raum größtenteils an der Abwehrhaltung der über
den Behandlungszugang bestimmenden Psychoanalytiker liegt, einer
Haltung, der Unkenntnis, Widerstände gegen die Auseinandersetzung
mit den bedrohlichen und beschämenden Aspekten des Alters,
Widerstände gegen die Konfrontation mit der eigenen individuellen,
historischen und kulturellen Vergangenheit sowie Ängste vor und
Erwartungen an das eigene Altern in der Übertragungskonstellation
zugrunde liegen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten