Thomas Bedorf
Zu zweit oder zu dritt? Intersubjektivität, (Anti-)Sozialität und die Whitebook-Honneth-Kontroverse
Psyche, 2004, 58(9-10), 991-1010
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Die von A. Honneth vertretene Theorie der Anerkennung hat sich zur
Aufgabe gemacht, sowohl deskriptiv als Gesellschaftstheorie das
Erbe der Kritischen Theorie anzutreten als auch im intersubjektiven
Akt wechselseitiger Anerkennung einen moralischen Überschuss über
bestehende Rechtsinstitutionen aufzuweisen. Die von J. Whitebook
geäußerte Kritik bezieht sich darauf, dass die
intersubjektivistischen Voraussetzungen der Anerkennungstheorie
weder dem produktiven noch dem destruktiven Potential eines Selbst,
wie es die Psychoanalyse konzipiert, Rechnung trägt. Insofern
jedoch sowohl Whitebook - negativ - als auch Honneth - positiv -
sich auf die intersubjektive Dyade beziehen, verlieren sie die
Dimension des Dritten aus dem Blick. Sie wird unter Rückgriff auf
Lacan und Levinas herausgearbeitet und kann den Widerstreit, dem
soziale Subjekte unterliegen, erst plausibel machen. (c)
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