Christopher Bollas
Übertragungsdeutung als ein Widerstand gegen die freie Assoziation
Psyche, 2006, 60(9-10), 932-947
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Eines von S. Freuds frühesten Konzepten der Übertragung war die
Entdeckung, dass eine unbewusste Idee mit einer schon bestehenden
Idee aus dem Vorbewussten verbunden werden muss, wenn sie ins
Bewusstsein treten soll. Diese Verbindung ist ein Transfer.
Aufbauend auf diesem besonderen Übertragungsmodell erleichtert
Freuds Erfindung der analytischen Beziehung die Bewegung
unbewusster Ideen ins Bewusstsein auf ganz besondere Weise. Mit dem
frei assoziierenden Analysanden und dem gleichschwebenden
Analytiker, hier das Freudsche Paar genannt, fand Freud einen Weg,
wie unbewusste Bedeutungen vom Analysanden an den Analytiker
mitgeteilt werden, ohne dass alle Inhalte ins Bewusstsein treten.
Bedauerlicherweise wurde diese Entdeckung, eine neue Form der
Objektbeziehung, an den Rand gedrängt durch Freuds gebräuchlichere
Definition der Übertragung als Transfer der Gefühle und Gedanken
des Analysanden über den Analytiker in Material und Verhalten
während der Sitzung. Es wird die These aufgestellt, dass der
militante Gebrauch dieser Sichtweise zum Widerstand gegen Freuds
profundere erste Sichtweise geworden ist, die spezifisch für die
Psychoanalyse ist. Die Implikationen dieser Entwicklung des
Freudschen Paars werden abschließend diskutiert. (c) Psyindex.de
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