Gerhard Schneider, Gabriele Witt-Schneider
Alfred Hitchcocks »Die Vögel« - der Einbruch in ein narzißtisches Universum als Apokalypse
Psyche, 2007, 61(12), 1226-1240
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
15 Seiten, Geheftet
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Es wird die These vertreten, dass A. Hitchcock in Die Vögel (1963)
mit den Mitteln des Films die Bedrohung eines narzisstisch-autarken
Systems analysiert, die entsteht, wenn es mit der Annäherung und
dem Eindringen eines Fremden konfrontiert wird. Der Film nimmt
dieses Thema auf (und variiert es), das bereits in seinem direkten
Vorgängerfilm Psycho , zu dem es zahlreiche Verbindungen gibt,
zentral war. Konkret geht es hier um das familiale System
Mutter-Sohn(als Ersatz des toten Ehemanns)-Tochter und das
Auftauchen einer begehrend-begehrenswerten Frau, die sich dem Sohn
nähert. In den sich steigernden Angriffen der Vögel, deren
Crescendo der zunehmenden Intensität des Eindringens der Frau
entspricht, wird einerseits die Bedrohung des familialen Systems
manifest. Andererseits wird eine charakteristische gegenläufige
(Abwehr-)Bewegung erkennbar, die, wie in Psycho, auf die
Vernichtung des Eindringlings abzielt. Vor dem Hintergrund dieser
narzisstischen Vernichtungsdialektik werden gängige positivierende
Interpretationen des Filmendes in Frage gestellt, und es wird für
eine ambivalenzoffene, eher skeptische Sichtweise plädiert. (c)
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