Kurt Lüscher, Gereon Heuft
Ambivalenz - Belastung - Trauma
Psyche, 2007, 61(3), 218-251
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
34 Seiten, Geheftet
Erschienen im Januar 2007
Bestell-Nr.: 51100
Versteht man eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) als
Ausdruck der Desintegration intrapsychischer
Verarbeitungskapazitäten angesichts schwerster Belastungen, bedarf
es eines psychodynamisch integrierbaren Konzepts, das psychische
Folgen von solchen schwersten Belastungen oberhalb oder vor einer
solchen Desintegration beschreibt, da jenseits der Ausbildung einer
PTSD weitaus mehr psychische Reaktionsmöglichkeiten des Individuums
bestehen. Es wird vorgeschlagen, für das psychodynamische
Verständnis dieser - oft auch verzögert auftretenden - psychischen
bzw. psychosomatischen Reaktionen das Konzept der Ambivalenz
heranzuziehen. Unter Bezugnahme auf die Begriffsgeschichte wird ein
aktuelles Verständnis erarbeitet. Dieses wird anschließend im
Hinblick auf die lebenslangen Erfahrungen von durch den Zweiten
Weltkrieg schwer belasteten Kindern erprobt. Dann wird eine
differenzierte operationale Definition von Ambivalenz unter
Bezugnahme auf die Analyse von Generationenbeziehungen
vorgeschlagen und in einem Modul zur differentiellen Diagnostik von
Ambivalenzen in vier Feldern bzw. Modi (Solidarität, Emanzipation,
Atomisierung, Kaptivation) konkretisiert. Dieses wird anhand des
klinischen Beispiels der traumatischen Erfahrung eines
Polizeibeamten beim Gebrauch einer Schusswaffe während der Ausübung
seines Dienstes weiter expliziert. In der Diskussion wird die
Tragweite der Analysen für das Verständnis von psychischen
Reaktionen auf schwere Belastungen in psychodynamischer Perspektive
und darüber hinaus für die Arbeit mit dem Konzept der Ambivalenz
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