Wolfgang Gephart, Christa Rohde-Dachser
Heimkehr im Strahlenkranz. Eine psychoanalytische Interpretation des Films »Dead Man«
Psyche, 2007, 61(12), 1255-1263
EUR 5,99
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
9 Seiten, Geheftet
Bestell-Nr.: 51084
Der Film Dead Man von Jim Jarmusch erzählt von der Reise eines
jungen Mannes von Cleveland, dem Ort seiner Herkunft, in den Westen
Amerikas zu einer Stadt mit Namen Machine und von dort aus mit
einer Kugel in der Brust weiter zu einem Indianerdorf, von wo aus
ein Kanu ihn sterbend ins Meer hinausträgt. Formal präsentiert er
sich als Wildwestfilm im Stil der 50er Jahre des vorigen
Jahrhunderts und mit der für dieses Film-Genre typischen Betonung
von Gewalt. Die in schwarzweiß gedrehten Szenen steigen teilweise
wie Traumbilder aus dem Dunkel der Leinwand auf, um nach wenigen
Minuten wieder zu erlöschen, bis aus dem Schwarz heraus ein neues
Traumbild auftaucht. Sie folgen auch keinem chronologischen
Handlungsablauf, sondern spiegeln innere Gefühlszustände wider, in
die sich der Zuschauer hineingezogen fühlt. Das begleitende
Gitarrenspiel Neil Youngs verstärkt diesen regressiven Sog. Die
Parallelen, die sich von hier zum psychoanalytischen
Traumverständnis und zur psychoanalytischen Theorie innerer Objekte
ziehen lassen, liegen auf der Hand. Das unbewusste Thema, das
diesen Film durchzieht, wird herausgearbeitet (das Phantasma des
archaischen Ödipuskomplexes). (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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