Leon Wurmser

Scham, Rache, Ressentiment und Verzeihung

Psyche, 2008, 62(9-10), 962-989

Cover Scham, Rache, Ressentiment und Verzeihung

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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag

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Eine relativ typische Abfolge von stark pathogenen Affektzuständen wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert: (1) Beziehungstraumata von Beschämung und Sich-verraten-Fühlen; (2) Wunsch nach Vergeltung; (3) oft lange anhaltende Bebrütung der aus Hilflosigkeit und Ohnmacht blockierten Rachewünsche in Form eines giftigen Ressentiments; (4) Ausbrechen der Rachsucht und der sadistischen Freude daran, anderen Scham und Qual zuzufügen und sie zu verraten; (5) Provokation von Bestrafung und tieferer Schmach, in einer in Zerstörung endenden Spirale von Schuld und Scham. (6) Als Gegenmacht kann es zu Liebe und Achtung und zur Grundhaltung der Versöhnlichkeit kommen. Für eine genauere Betrachtung werden drei Formen der Dialektik herausgegriffen: (1) Scham und Verrat, (2) Ressentiment und Rache, (3) Schuld und Verzeihung. Einige Aspekte dieser Sequenz und ihrer Dialektik werden durch die Behandlung eines Patienten aus einer Familie von Holocaust-Überlebenden illustriert. Im Zentrum der Falldarstellung steht ein extrem schweres Familientrauma mit massiver Demütigung und Verlust, das unvermeidlich Probleme von Rache und Ressentiment aufwirft und zu Fragen von Verzeihung und Versöhnung führen muss. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten