Marion M. Oliner
Die Psychoanalyse: ein Zimmer ohne Aussicht?
Psyche, 2008, 62(11), 1122-1147
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
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Der problematische Stellenwert der äußeren Realität in der
psychoanalytischen Theorie und Praxis wird erörtert. Kollegen, die
über Traumata schreiben, behandeln historische Ereignisse so, als
traten diese in der Analyse an die Stelle von persönlichen Motiven
und Konflikten. In der Fachliteratur wird das traumatische
Geschehen so dargestellt, als halte es das Individuum besetzt,
ähnlich der Vorstellung, von den historischen Ereignissen besessen
zu sein. Von Autoren, die sich nicht mit dem Trauma beschäftigen,
sondern mit Subjektivität, Intersubjektivität und gemeinsam
konstruierter Realität, wird die äußere Welt ignoriert. Die
Vorgänge, die von jenen Analytikern geschildert werden, die über
Traumata schreiben, werden als unsymbolisiert und infolgedessen als
nutzlos für die analytische Arbeit betrachtet, bis sie in der
Übertragung zutage treten. Diese Tendenz, die äußere Realität in
der Behandlung zu ignorieren, wird für unvereinbar mit den
kognitionspsychologischen Erkenntnissen über die emotionale
Intelligenz gehalten. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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