Andreas Odenthal
Rituelle Erfahrung - Rituelle Praxis: Psychoanalytische und theologische Überlegungen zur Feier des christlichen Gottesdienstes
Psyche, 2008, 62(12), 1204-1229
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Menschen brauchen Rituale und bilden sie aus, auch im religiösen
Kontext. Welche Bedeutung aber haben Rituale für das Seelenleben?
Im Beitrag werden Psychoanalyse und Theologie in ein
interdisziplinäres Gespräch gebracht, um auf dieser Grundlage eine
Theorie des christlichen Gottesdienstes zu erarbeiten, die mit der
Annahme des seelisch Unbewussten arbeitet. Ausgehend von einer
erneuten Lektüre des Freudschen Garnrollenspiels und der Theorie
Alfred Lorenzers kommen unterschiedliche Theorieelemente neuerer
Psychoanalyse zur Sprache. Damit werden Rolle und Funktion des
Rituals aus der Theorie des intermediären Raumes (Donald W.
Winnicott) oder von der Selbstpsychologie Heinz Kohuts her
beschrieben. Im Anschluss an Heribert Wahl wird sodann das an Kohut
angelehnte Konzept symbolischer Erfahrung vorgestellt und anhand
christlicher Glaubensaussagen gegengelesen. Diese Überlegungen
bilden einen Beitrag zur Kulturpsychoanalyse (Friedrich
Diergarten). (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten