Rolf Haubl, Katharina Liebsch
Mit Ritalin leben. Zur Bedeutung der AD[H]S-Medikation für die betroffenen Kinder
Psyche, 2008, 62(7), 673-692
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Erschienen im Januar 2008
Bestell-Nr.: 51036
Es wird die These aufgestellt, dass die zunehmende Verbreitung der
Diagnose einer Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-)Störung
(ADHS) und die mit ihr gerechtfertigte psychopharmakologische
Behandlung einen Diskurs in Gang setzt, der die gesellschaftliche
Perspektive auf Körper und Psyche samt der damit verbundenen
sozialen Kategorien von Gesundheit, Generation und Geschlecht
verändert. Anhand breit zusammengetragener Befunde zur Bedeutung
der ADHS-Medikation, zu bestehenden Wirkungserwartungen an die
Medikamente sowie zum alltäglichen Medikamenten-Monitoring werden
die intersubjektive und die subjektive Dimension dieses Diskurses
veranschaulicht. Es zeigt sich, dass und wie der ADHS-Diskurs mit
seinen normativen Implikationen zu einem relevanten Anteil an der
Subjektkonstitution der Symptomträger wird. Dass die betroffenen
Kinder und Jugendlichen in diesem Diskurs keine eigene Stimme
haben, stellt eine gravierende Forschungslücke dar. (c) Psyindex.de
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